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    Electronic Resource
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    Springer
    International journal of legal medicine 103 (1989), S. 1-20 
    ISSN: 1437-1596
    Keywords: Cell therapy ; Fresh-cell therapy, complications ; Guillain-Barré syndrome ; Zelltherapie ; Frischzelltherapie ; Komplikationen ; Guillain-Barré-Syndrom
    Source: Springer Online Journal Archives 1860-2000
    Topics: Medicine , Law
    Description / Table of Contents: Zusammenfassung Nach wie vor dürfen tierische Frischzellpräparationen zur sog. Zellulartherapie verabreicht werden unter der Vorstellung einer allgemeinen Vitalisierung und Roborierung des Organismus, insbesondere des Immunsystems. Die Verwendung von Trockenzelltherapeutica hat das Bundesgesundheitsamt bereits 1987 vorläufig verboten, nicht ohne darauf hinzuweisen, daß auch gegen die sog. Frischzelltherapie schwerwiegende Bedenken bestünden, daß ein generelles Verbot auch dieser Behandlungsweise jedoch nicht in seiner Kompetenz läge. Wiederholt waren z. T. lebensbedrohliche und auch tödliche Komplikationen im Verlauf dieser Therapie beobachtet und beschrieben worden. Den bereits publizierten Beobachtungen werden weitere hinzugefiigt: 1. Eine 69jährige Fran war etwa 9 Jahre lang mit Zellpräparationen behandelt worden. Jetzt trat nach einer erneuten Sicca-Zellinjektion ein Kollaps auf und etwa 7 Tage später eine rasch aufsteigende Landrysche Paralyse mit Schluckstörungen und Atemlähmung. Sie verstarb 31/2 Wochen nach dieser letzten Injektion infolge respiratorischer Insuffizienz. Die Obduktion ergab u. a. die typischen Veränderungen eines akuten Landry-Guillain-Barré-Syndroms. 2. Eine 76jährige Patientin war bereits seit einigen Jahren mit Frischzellpräparationen behandelt worden. Jetzt trat nach einer erneuten Injektion eine lokale Schwellung am Injektionsort auf, welche zunächst als iatrogene Blutung gedeutet wurde. Zur operativen Versorgung dieser Komplikation in ein anderes Krankenhaus verlegt, verstarb die Patientin 2 Tage nach der Therapie unter den Zeichen eines perakuten Schocks. Die Obduktion ergab eine Clostridieninfektion; weiterhin fanden sich Veränderungen am peripheren Nervensystem im Sinne eines akuten Landry-Guillain-Barré-Syndroms mit Beteiligung auch des vegetativen Nervensystems. In beiden Fällen könnte die Erkrankung des Nervensystems als allergisch-hyperergische Reaktion nach Sensibilisierung durch Injektion frischer bzw. getrockneter tierischer Zellsuspensionen aufgefaßt werden. Auch die bereits publizierte perivenöse Leukoencephalopathie nach Frischzellentherapie ist vermutlich auf immunologische Prozesse zurückzuführen. Die möglichen pathogenetischen Mechanismen werden erörtert und gemeinsam mit anderen Beobachtungen aus Mainz und Berlin diskutiert. Auf die entscheidende Rolle des Nervensystems bei diesen Komplikationen, insbesondere des peripheren Nervensystems, und vor allem auf die Bedeutung vegetativer Regulationsstörungen für die Propose wird hingewiesen. Es sei betont, daß die Aufklärung derartiger Erkrankungen mit tödlichem Ausgang eine besondere Sektionstechnik erfordert mit Entnahme der gesamten Wirbelsdule und mit Untersuchung auch der peripheren Nerven, einschließlich des vegetativen Systems.
    Notes: Summary So far, the law in the Federal Republic of Germany still allows the injection of fresh-cell preparations from animals as a roborant to increase the vitality of the organism and to strengthen the body's immune defense system. The use of “sicca-cell” preparations was provisionally forbidden in 1987 by the Federal Health Organization (Bundesgesundheitsamt; BGA). Prohibition of fresh-cell injections would have exceeded the authority of this office, although the same serious reservations also applied in the case of this treatment method. Several publications that have appeared since 1955 have reported serious complications of this therapy, some life-threatening and some even lethal. Two further cases are now added: (1) A woman aged 69 had been receiving treatment with cell injections for 9 years. Immediately after an injection of sicca cells she collapsed and was hospitalized; 7 days thereafter she developed an ascending paralysis with increasing inability to swallow or breathe. She died 25 days after the injection as a consequence of central and peripheral respiratory failure. Autopsy revealed the alterations typical for acute Landry-Guillain-Barré-Strohl syndrome. (2) A 76-year-old healthy woman had been receiving treatment with fresh-cell preparations for several years. After an injection of cell suspensions a painful local swelling was observed. The symptoms were interpreted as the consequence of an iatrogenic local hematoma, and repeated punctures were performed to obtain blood. The patient was transferred to a surgical department for further therapy. Two days after the injection she suddenly died with signs of acute cardiovascular failure. Autopsy revealed the signs of a fulminating clostridial infection and also the characteristic signs of Landry-Guillain-Barre syndrome with involvement of the autonomic nervous system. In both cases the development of an inflammatory process in the peripheral nervous system could be interpreted as an immune-mediated allergic disease, related to the repeated injection of heterologous antigenic material containing nervous tissues. This hypothesis would also explain the two other cases already published and would be consistent with the observed perivenous leukoencephalopathy of the central nervous system. The human disease pictures correspond to the well-established animal models of EAEM (experimental allergic encephalomyelitis) and EAN (experimental allergic neuritis). The pathogenesis is discussed; the major role of the central and peripheral nervous system is stressed, with especial reference to the risk of acute autonomic failure. The need for specific autopsy techniques for the investigation of the entire nervous system, including spinal cord, roots, spinal ganglia and peripheral nerves with sympathetic chains, is raised. A third case of acute lethal Guillain-Barre syndrome is discussed: A 26-year-old woman who had previously been treated with so-called cytoplasmic preparations died within 2 days in an irreversible toxic-allergic shock syndrome of unknown and unsolved pathogenesis and etiology.
    Type of Medium: Electronic Resource
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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    Springer
    International journal of legal medicine 103 (1989), S. 1-20 
    ISSN: 1437-1596
    Keywords: Cell therapy ; Fresh-cell therapy, complications ; Guillain, Barré syndrome ; Zelltherapie ; Frischzelltherapie, Komplikationen ; Guillain, Barré-Syndrom
    Source: Springer Online Journal Archives 1860-2000
    Topics: Medicine , Law
    Description / Table of Contents: Zusammenfassung Nach wie vor dürfen tierische Frischzellpräparationen zur sog. Zellulartherapie verabreicht werden unter der Vorstellung einer allgemeinen Vitalisierung und Roborierung des Organismus, insbesondere des Immunsystems. Die Verwendung von Trockenzelltherapeutica hat das Bundesgesundheitsamt bereits 1987 vorläufig verboten, nicht ohne darauf hinzuweisen, daß auch gegen die sog. Frischzelltherapie schwerwiegende Bedenken bestünden, daß ein generelles Verbot auch dieser Behandlungsweise jedoch nicht in seiner Kompetenz läge. Wiederholt waren z.T. lebensbedrohliche und auch tödliche Komplikationen im Verlauf dieser Therapie beobachtet und beschrieben worden. Den bereits publizierten Beobachtungen werden weitere hinzugefügt: 1. Eine 69jährige Frau war etwa 9 Jahre lang mit Zellpräparationen behandelt worden. Jetzt trat nach einer erneuten Sicca-Zellinjektion ein Kollaps auf und etwa 7 Tage später eine rasch aufsteigende Landrysche Paralyse mit Schluckstörungen und Atemlähmung. Sie verstarb 3 1/2 Wochen nach dieser letzten Injektion infolge respiratorischer Insuffizienz. Die Obduktion ergab u.a. die typischen Veränderungen eines akuten Landry-Guillain-Barré-Syndroms. 2. Eine 76jährige Patientin war bereits seit einigen Jahren mit Frischzellpräparationen behandelt worden. Jetzt trat nach einer erneuten Injektion eine lokale Schwellung am Injektionsort auf, welche zunächst als iatrogene Blutung gedeutet wurde. Zur operativen Versorgung dieser Komplikation in ein anderes Krankenhaus verlegt, verstarb die Patientin 2 Tage nach der Therapie unter den Zeichen eines perakuten Schocks. Die Obduktion ergab eine Clostridieninfektion; weiterhin fanden sich Veränderungen am peripheren Nervensystem im Sinne eines akuten Landry-Guillain-Barré-Syndroms mit Beteiligung auch des vegetativen Nervensystems. In beiden Fällen könnte die Erkrankung des Nervensystems als allergisch-hyperergische Reaktion nach Sensibilisierung durch Injektion frischer bzw. getrockneter tierischer Zellsuspensionen aufgefaßt werden. Auch die bereits publizierte perivenöse Leukoencephalopathie nach Frischzellentherapie ist vermutlich auf immunologische Prozesse zurückzuführen. Die möglichen pathogenetischen Mechanismen werden erörtert und gemeinsam mit anderen Beobachtungen aus Mainz und Berlin diskutiert. Auf die entscheidende Rolle des Nervensystems bei diesen Komplikationen, insbesondere des peripheren Nervensystems, und vor allem auf die Bedeutung vegetativer Regulationsstörungen für die Prognose wird hingewiesen. Es sei betont, daß die Aufklärung derartiger Erkrankungen mit tödlichem Ausgang eine besondere Sektionstechnik erfordert mit Entnahme der gesamten Wirbelsäule und mit Untersuchung auch der peripheren Nerven, einschließlich des vegetativen Systems.
    Notes: Summary So far, the law in the Federal Republic of Germany still allows the injection of fresh-cell preparations from animals as a roborant to increase the vitality of the organism and to strengthen the body's immune defense system. The use of „sicca-cell“ preparations was provisionally forbidden in 1987 by the Federal Health Organization (Bundesgesundheitsamt; BGA). Prohibition of fresh-cell injections would have exceeded the authority of this office, although the same serious reservations also applied in the case of this treatment method. Several publications that have appeared since 1955 have reported serious complications of this therapy, some life-threatening and some even lethal. Two further cases are now added: (1) A woman aged 69 had been receiving treatment with cell injections for 9 years. Immediately after an injection of sicca cells she collapsed and was hospitalized; 7 days thereafter she developed an ascending paralysis with increasing inability to swallow or breathe. She died 25 days after the injection as a consequence of central and peripheral respiratory failure. Autopsy revealed the alterations typical for acute Landry-Guillain-Barré-Strohl syndrome. (2) A 76-year-old healthy woman had been receiving treatment with fresh-cell preparations for several years. After an injection of cell suspensions a painful local swelling was observed. The symptoms were interpreted as the consequence of an iatrogenic local hematoma, and repeated punctures were performed to obtain blood. The patient was transferred to a surgical department for further therapy. Two days after the injection she suddenly died with signs of acute cardiovascular failure. Autopsy revealed the signs of a fulminating clostridial infection and also the characteristic signs of Landry-Guillain-Barré syndrome with involvement of the autonomic nervous system. In both cases the development of an inflammatory process in the peripheral nervous system could be interpreted as an immune-mediated allergic disease, related to the repeated injection of heterologous antigenic material containing nervous tissues. This hypothesis would also explain the two other cases already published and would be consistent with the observed perivenous leukoencephalopathy of the central nervous system. The human disease pictures correspond to the well-established animal models of EAEM (experimental allergic encephalomyelitis) and EAN (experimental allergic neuritis). The pathogenesis is discussed; the major role of the central and peripheral nervous system is stressed, with especial reference to the risk of acute autonomic failure. The need for specific autopsy techniques for the investigation of the entire nervous system, including spinal cord, roots, spinal ganglia and peripheral nerves with sympathetic chains, is raised. A third case of acute lethal Guillain-Barré syndrome is discussed: A 26-year-old woman who had previously been treated with so-called cytoplasmic preparations died within 2 days in an irreversible toxic-allergic shock syndrome of unknown and unsolved pathogenesis and etiology.
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