ISSN:
1432-1440
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Es wird über Stoffwechseluntersuchungen an insgesamt 47 menschlichen Lymphknoten mit verschiedenen gutartigen und bösartigen Erkrankungen sowie an 10 menschlichen Gaumentonsillen mit chronischer hyperplastischer Entzündung berichtet. Wir bestimmten Sauerstoffverbrauch, Milchsäurebildung und Crabtree-Effekt an Gewebshomogenaten und kamen zu folgenden Ergebnissen: 1. Sauerstoffverbrauch und Milchsäurebildung zeigten bei den einzelnen Krankheitsgruppen erhebliche Schwankungen, offenbar als Ausdruck unterschiedlicher funktioneller Aktivität bzw. differenter funktioneller Aufgaben des lymphatischen Gewebes unter normalen und krankhaften Bedingungen. Charakteristische Gesetzmäßigkeiten konnten für keine Krankheitsgruppe ermittelt werden. Bemerkenswert scheinen die hohen aeroben Gärungswerte der fortgeschrittenen Lymphogranulomatose, wogegen die frische Lymphogranulomatose und das Paragranulom relativ niedrige Werte zeigten. 2. Der Crabtree-Effekt (verminderte Atmung in Anwesenheit von Glucose) war bei 12 von 27 Fällen gutartiger Lymphknotenerkrankungen und bei 3 von 10 Lymphknotentumoren sowie bei 5 von 10 Lymphogranulomatosen vorhanden; keine der 10 Gaumenmandeln zeigte einen sicheren Crabtree-Effekt. Demnach ist der Crabtree-Effekt kein konstantes, spezifisches Kennzeichen des Tumorstoffwechsels. Er kann somit nicht zur Abgrenzung gut- und bösartiger Gewebsveränderungen dienen.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01482911
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