Zusammenfassung
415 Schweizer Studenten wurden mit dem von R. B. Cattell in Amerika entwickelten und an amerikanischen Studenten geeichten Music-Preference-Test konfrontiert, um die Gültigkeit der von Cattell angegebenen Normen zu überprüfen. Es erwies sich, daß die Mittelwerte der amerikanischen und der Schweizer Stichprobe in den meisten Persönlichkeitsfaktoren signifikant voneinander abwichen. Dies könnte einerseits auf eine mangeInde Gültigkeit des Tests für die Schweiz, andererseits auf Unterschiede in den Persönlichkeitsstrukturen der Angehörigen der beiden Nationen deuten. Geht man von der zweiten Annahme aus, besagen die Unterschiede, daß die Schweizer Studenten mehr zu Individualismus, Reserve, Unabhängigkeit und Sensibilität neigen, die Amerikaner dagegen offener, geselliger, angepaßter und entspannter sind.
Zur Abklärung der Zuverlässigkeit der Meßergebnisse wurde die Testaufnahme bei insgesamt 122 Versuchspersonen nach einer Woche wiederholt. Weitere Ergebnisse werden diskutiert und analysiert. Der Music-Preference-Test Cattells bedarf noch der weiteren Überprüfung, bevor sichere Aussagen bei der Beurteilung von Einzelpersonen möglich sind.
Literatur
Butsch Charles undFischer Hardi: Der Music-Preference-Test im entwicklungspsychologischen Verlauf. Schweizerische Zeitschrift für Psychologie und ihre Anwendungen, 1961, Band XX, Heft 4.
Cattell Raymond B. andEber Herbert W.: Handbook for the IPAT Music Preference Test of Personality. Champaign, Illinois, 1954/1960.
Cattell Raymond B. Personality and Motivation Structure and Measurement. World Book Co., New York 1957.
Cattell Raymond B.: Personality and Social Psychology. San Diego 1964.
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Finanziert durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (Nr. 4931.1 und 1.125.69, Prof. Dr. Hardi Fischer).
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Perret-Gentil, C., Naef, R. Musik und Persönlichkeit — eine Eichung des IPAT-Music-Preference-Tests an Schweizer Studenten. Z. Prāventivmed 16, 393–405 (1971). https://doi.org/10.1007/BF02030463
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