Zusammenfassung
Wir berichten über ein 10jähriges Mädchen, bei dem es im Alter von 10 Monaten im Rahmen einer bakteriellen Sepsis mit Meningoenzephalitis offensichtlich zu einer Erregerabsiedlung in die distale Epimetaphyse der rechten Tibia gekommen ist. Die als Folge der klinisch inapparenten Osteomyelitis entstandene vorzeitige Verknöcherung großer Abschnitte der Epiphysenfuge führte zu einer asymmetrischen Wachstumsstörung der Tibia mit Beinverkürzung, Beckenschiefstand und Fehlhaltung, deren Ursache über Jahre nicht erkannt wurde. Erst die zunehmende Achsabknickung des Talus nach medial führte zu einer Röntgenuntersuchung, deren Ergebnis auf einen kausalen Zusammenhang zwischen der Sepsis im Säuglingsalter und der Beinverkürzung hinwies.
Diskussion: Eine einseitige Wachstumsstörung einer Extremität kann Folge einer Jahre zuvor durchgemachten Sepsis sein.
Summary
In the course of bacterial septicemia and meningoencephalitis a 10 months old girl developed osteomyelitis in the distal epi-metaphysis of the right tibia, at first clinically unnoticed, which subsequently caused a premature fusion of a substantial part of the physis. Following this physeal arrest a shortening of the right leg, oblique pelvis and bad posture could be observed. Only the increasing angulation of the talus led to the X-ray of the right tibia and the result pointed to a causal relation between the septicemia in infancy and the leg shortening.
Discussion: An unilateral growth disturbance of a leg can be the result of a septicemia many years ago.
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Handrick, W., Keller, E., Hörmann, D. et al. Störung des Knochenwachstums als Sepsisfolge. Monatsschr Kinderheilkd 146, 97–99 (1998). https://doi.org/10.1007/s001120050250
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001120050250