Zusammenfassung
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1.
Mit dem von R. Wagner entwickelten Verfahren zur fortlaufenden Blutdruckregistrierung wurde der Einfluß des Strophanthins auf den arteriellen Blutdruck des gesunden Menschen untersucht und aus den hierbei erhaltenen Kurven Schlüsse auf die Kreislaufveränderungen gezogen.
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2.
Die unter Strophanthineinfluß am Gesunden beobachteten Änderungen der Blutdruckwerte werden auf reine Gefäßwirkung zurückgeführt. Die nach dem initialen Blutdruckanstieg einsetzende Amplitudenvergrößerung wird mit einer unter Vorbehalt angenommenen Schlagvolumenvermehrung in Zusammenhang gebracht, die durch den infolge der Vasokonstriktion auftretenden erhöhten Rückfluß des Blutes aus der Peripherie bedingt ist. Die Vaguswirkung des Strophanthins drückt sich in einer bradykarden und blutdrucksenkenden Tendenz aus.
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3.
Eine höhere Strophanthindosis wirkt anscheinend akuter und intensiver, ohne die Wirksamkeit wesentlich zu protrahieren.
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4.
Die blutdrucksteigernde Wirkung des Strophanthins ist nur von geringem Ausmaß und erstreckt sich nur über eine kurze Zeit (höchstens 4–5 Minuten).
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5.
Auf eine die Atemfrequenz verlangsamende Tendenz des Strophanthins wird hingewiesen.
Literatur
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Mit 5 Textabbildungen (7 Einzelbilbern).
Oberstabsarzt in einer H. San.-Staffel, kommandiert zum Physiologischen Institut.
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Busse, H., Struppler, A. Über die Wirkung des Strophanthins auf den Blutdruck des gesunden Menschen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 202, 132–142 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01935162
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