Zusammenfassung
An sich ganz unwirksame Gaben von Cocain steigern in hohem Maß die Adrenalinwirkung und zwar nach Intensität wie Dauer. Festgestellt wurde dies für die Wirkung auf Blutgefäße, Harnblase und Auge. Die Tatsache, daß die blutdrucksteigernde Wirkung des Adrenalins nach subkutaner Injektion erst bei gleichzeitiger Anwendung kleinster, an sich selbst ganz wirkungsloser Cocaindosen sicher hervorgerufen, mindestens nach Intensität und Dauer enorm gesteigert werden kann, fordert zur Anwendung dieser Kombination in der Praxis auf.
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Fröhlich, A., Loewi, O. Über eine Steigerung der Adrenalinempfindlichkeit durch Cocaïn. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 62, 159–169 (1910). https://doi.org/10.1007/BF01840652
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