Zusammenfassung
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1.
Zur Bestimmung der Lecithinphosphorsäure in Eidotter und Eiinhalt kann auch bei Gegenwart von Wasser die Lecithin-Phosphorsäure durch Behandeln mit Äthyl-, Isopropyl- und Propylalkohol, auch in Mischung mit Benzol, in Lösung gebracht werden, sofern man durch geeignetes Mischungsverhältnis Ausscheidung einer zweiten flüssigen Phase verhindert.
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2.
Ein steigender Wassergehalt wirkt sich in einer Erhöhung der löslichen Phosphorsäure aus, doch bewegt sich diese Erhöhung in sehr engen Grenzen und ist bei Isopropylalkohol am geringsten. Dabei stimmt das Ergebnis nahezu mit dem durch Extraktion der getrockneten Substanz erhaltenen überein.
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3.
Zusatz von Benzol scheint bei größeren Wasserzusätzen das Ergebnis etwas zu erhöhen.
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4.
Freie Phosphorsäure ist in den genannten Lösungsmitteln für Lecithin reichlich löslich. Von den primären Phosphaten sind die Natriumphosphate leichter löslich als die Kaliumphosphate. Die Löslichkeit wird aber durch Benzolzusatz stark herabgesetzt. Die sekundären Alkaliphosphate sind nur in Äthylalkohol, auch bei Gegenwart von Benzol, in geringen Mengen, nicht in Isopropylalkohol löslich. Tertiäre Phosphate sind noch weniger löslich als sekundäre.
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5.
Kaliumglycerophosphat erwies sich in wasserhaltigem Äthylalkohol als beträchtlich löslich, in Isopropylalkohol als fast unlöslich. Durch Behandlung einer Probe mit beiden Lösungsmitteln in vergleichenden Versuchen ist es daher möglich, Glycerophosphorsäure von Lecithin-Phosphorsäure zu unterscheiden.
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6.
Zur Lösung von Lecithin neben viel Fett eignet sich besonders eine Mischung von 50 ccm Isopropylalkohol und 40 ccm Benzol.
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7.
Von 3 Proben Eierlikör erwies sich in einer nur ein kleiner Bruchteil der in Äthylalkohol löslichen Phosphorsäure als in Isopropylalkohol löslich, woraus auf eine Zersetzung des vorliegenden Lecithins in Glycerophosphat geschlossen wurde.
Literatur
Vergl. Diese Zeitschrift 1934,67, 515.
Vergl. Diese Zeitschrift 1931,62, 443.
Diese Zeitschrift 1933,65, 323–324.
Nach Abzug des Leerversuches, der 7,4 mg Molybdat betrug.
Klare Lösung, Bestimmung nicht ausgeführt.
Von Riedel & Grund in Berlin.
Vergl. J. Großfeld: Diese Zeitschrift 1927,54, 450.
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Mitteilung aus der Preußischen Landesanstalt für Lebensmittel-, Arzneimittel-und gerichtliche Chemie.
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Großfeld, J., Walter, G. Bestimmung der Lecithinphosphorsäure in wasserhaltigen Lebensmitteln. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 68, 270–278 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01664314
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01664314