Zusammenfassung
Wenn man Fischen die Augen um eine der Körperlängsachse parallele Achse mechanisch verstellt, so lokalisieren sie die Richtung des Lichteinfalls um den gleichen Winkelbetrag falsch; der äußere Einfluß auf das Auge wird also bei der Richtungslokalisation nicht einberechnet. Das gilt unabhängig davon, wie die Spannungsverhältnisse der Augenmuskeln sich bei dieser aufgezwungenen Augenstellung ändern.
Anzeichen für eine allmähliche Kompensation dieser Fehllokalisation wurden nicht beobachtet. Dagegen wird ein Kompensationsvorgang, den die Ausschaltung eines Auges in Gang setzt, von der Lage, die man dem anderen Auge aufzwingt, stark beeinflußt.
Es wird gezeigt, daß die Befunde durch das Reafferenzprinzip (v. Holst und Mittelstaedt) physiologisch verständlich werden.
Literatur.
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- Verh. dtsch. zool. Ges. 1951, 191–195.
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Otto Hahn zum 75. Geburtstag.
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v. Holst, E., Schoen, L. Der Einfluss mechanisch veränderter Augenstellungen auf die Richtungslokalisation bei Fischen. Zeitsehr. f. vergl. Physiol. 36, 433–442 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00326953
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