Zusammenfassung
Das Hörvermögen nimmt im Höhenversuch, audiometrisch an Schwellenwerten bestimmt, für die mittleren Frequenzen gleichmäßig ab. Der Hörverlust beträgt im Mittel bei 3000 m 0, bei 4000 m 2, bei 5000 m 4, bei 6000 m 8–10 Dezibel, bei mittleren Höhenfestigkeiten in 6500 m Höhe etwa 20 Dezibel, bei guter Höhenfestigkeit in 7000 m Höhe etwa 15 Dezibel. In den Einzelmessungen bestehen Schwankungen, die Streuung der Werte nimmt mit der Höhe zu. Bei einem Teil der Vp. ist in 3000 m Höhe eine Erniedrigung der Schwellenwerte nachzuweisen.
Durch Kontrollversuche mit Sauerstoffatmung wird gezeigt, daß bei der Versuchsanordnung eine physikalische Wirkung des Unterdrucks auf die Schalleistung im mittleren Tonbereich ausgeschlossen ist, und daß der Hörverlust zumindesten in diesem Frequenzbereich auf einer biologischen Höhenwirkung durch Sauerstoffmangel beruht.
Der Hörverlust entspricht bei 6000 m einer leichten und bei Auftreten deutlicher Höhenwirkungserscheinungen von seiten des Kreislaufs und der psychischen Funktionen einer beträchtlichen Schwerhörigkeit.
Das Hörbild bei Sauerstoffmangel zeigt einen gleichmäßigen Hörverlust.
Schrifttum
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Meyer zum Gottesberge, Stommel & Schmidt, B. Das Hörvermögen bei Sauerstoffmangel. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 153, 238–247 (1944). https://doi.org/10.1007/BF01973553
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