Zusammenfassung
Weißen Ratten wurden, bis zu 17 Wochen lang, wöchentlich zweimal, durch die Schlundsonde verdünnte Säuren (HCl, HBr, CH3COOH, C3H7COOH) in den Magen infundiert.
Das weitere Schicksal einzelner bei akuten Vergiftungen mit diesen Säuren festgestellter Veränderungen der Leber sollte untersucht werden.
Bei der diffusen hydropischen Zellveränderung verfetten Einzelzellen und kleine Zellkomplexe und Nekrosen treten auf.
Infarktähnliche Nekrosen reinigen sich, das Gerüstwerk verfettet, aber reaktive und reparatorische Veränderungen bleiben aus.
Progressive cirrhotische Veränderungen wurden nicht gefunden; lediglich waren im Zusammenhang mit der Schädigung von Einzelzellen und kleinen Zellverbänden örtlich begrenzt Verdickung und kollagene Umwandlung der Gitterfasern nachzuweisen.
Nach 16 Einzelgaben 1.7%iger HCl kam es in einem Falle nach einer Versuchsdauer von 8 Wochen zu einem Zusammenbrach des Leberparenchyms mit dem Bilde der subakuten gelbroten Leberatrophie.
Literatur
Gerhartz: Virchows Arch.316, 456 (1949).
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Schleyer u.Prokop: Frankf. Z. Path.63, 138 (1952).
Seefedt: Diss. Göttingen 1952.
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Herrn Prof. Dr.Karl Reuter zu seinem 80. Geburtstage in dankbarer Verehrung gewidmet.
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Manz, R., Lorke, D. Über die Wirkung protrahierter stomachaler Säurezufuhr auf Parenchym und Stützgewebe der Leber. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 42, 139–151 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00664552
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00664552