Summary
A total of 1,230 prisoners convicted of various criminal offenses underwent AB0 blood group testing. Two hundred thirty of them were of Gypsy origin. The blood group distribution in two categories of the prisoners, i.e., that of the aggressive criminals and of those who committed intellectual crime, was also analyzed separately. Regarding the non-Gypsies the following observations were made: (1) The blood group distribution of the prisoners compared with the mean values of the population in general showed no difference. (2) The frequency of the blood group B in the aggressive group was found higher than in the intellectual group. (3) The proportion of the aggressive criminals reached 34.5% whereas that of the intellectuals only 17.0%.
In respect to the Gypsies, the blood group distribution of either the whole group or of the aggressive criminals within the group corresponded to the average distribution found in the Hungarian Gypsy population. Among the Gypsy prisoners the proportion of the aggressive reached 56.0% in contrast to 3% of the intellectual criminals.
The results lead to the conclusion that the difference in the frequency of the blood group B between the two categories of the non-Gypsy prisoners may be ascribed to their origin from different social classes. The blood group distribution of groups set up by the type of crime compared with the distribution in the social classes of which the members of the groups came shows no notable difference. It is also proved by the blood group distribution found in the Gypsy prisoners. Consequently, it may be stated that between the blood group pattern of the individual and his criminal tendency or the type of crime there is not any kind of correlation.
Zusammenfassung
Bei 1230 wegen verschiedener Verbrechen verurteilten Strafgefangenen wurden AB0-Blutgruppenuntersuchungen vorgenommen. 230 der Verurteilten waren zigeunerischer Abstammung. Bei 2 Gruppen der Strafgefangenen — und zwar 1. bei den ein aggressives sowie bei den 2. ein intellektuelles Verbrechen begangenen — wurde die Blutgruppenverteilung auch separat analysiert. In der Gruppe der Nichtzigeuner ließ sich folgendes feststellen: 1. Die bei den Strafgefangenen vorgefundene Blutgruppenverteilung zeigte im Vergleich zu den Durchschnittswerten der Bevölkerung keine Abweichung. 2. In der 1. Gruppe (aggressive Handlungen) lag die Häufigkeit der Gruppe B höher, in der 2. Gruppe (intellektuelles Verbrechen) dagegen niedriger. 3. Die Prozentzahl der ein aggressives Verbrechen begangenen Strafgefangenen belief sich auf 34,5%, während die der intellektuellen Kriminellen 17,0% betrug.
Bei den Zigeunern konnten folgende Ergebnisse verzeichnet werden: 1. Die bei den Strafgefangenen ermittelte Blutgruppenverteilung entsprach der bei der ungarischen Zigeunerpopulation vorgefundenen Blutgruppenverteilung. 2. Die Blutgruppenverteilung der aggressiven Kriminellen zeigte im Vergleich zur Blutgruppenverteilung der verurteilten Zigeuner bzw. der ungarischen Zigeunerpopulation keinerlei Abweichungen. 3. Während der Anteil der aggressiven Kriminellen 56,0% ausmachte, betrug der der intellektuellen Strafgefangenen nur 3,0%.
Die Ergebnisse sprechen dafür, daß die Ursache der unterschiedlichen Häufigkeit der Blutgruppe B bei den Nicht-Zigeuner-Verurteilten darin liegt, daß die verschiedenen Kategorien der Strafgefangenen (dem Typ kriminellen Handlung entsprechend) aus verschiedenen Volksschichten stammen. Wird die Blutgruppenverteilung der dem begangenen Verbrechen entsprechend zusammengestellten einzelnen Gruppen mit den Werten jener Volksschicht bzw. Population verglichen, aus der die Strafgefangenen entstammten, lassen sich bereits keine nennenswerten Unterschiede der Blutgruppenverteilung beobachten. Dies beweisen auch die bei den Zigeuner-Strafgefangenen vorgefundenen Blutgruppenverteilungswerte. Alles in allem darf behauptet werden, daß zwischen dem Blutgruppentyp des Individuums und der kriminellen Veranlagung bzw. den verschiedenen Typen der Kriminalität nicht die geringste Korrelation besteht.
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Rex-Kiss, B., Szabó, S. AB0-Blutgruppenbestimmungen an Strafgefangenen. Z Rechtsmed 86, 295–301 (1981). https://doi.org/10.1007/BF00200673
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