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Wissenschaft und Charlatanerie unter den Arabern im neunten Jahrhundert

Nach der hebräischen Uebersetzung eines Schriftchens von Rhases

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Literatur

  1. Die neuesten Quellen aus der orientalistischen Literatur findet man ziemlich vollständig imCatalogus Codd. Manuscr. Orient. qui in Museo Britt. etc. P. II. fol. Londini 1852.p. 205 und bei E. H. F. Meyer, Geschichte der Botanik III, 167; nachzutragen sind u. A.:Moehsen, Diss. de mscr. med. etc. 4.Berol. 1746. De Rossi, Dizion. stor. degli autor. arab. 8. Parmae 1807. p. 155.G. Flügel, Dissert. de arabicis scriptor. graecor. interpretibus, 4. Misenae 1841. p. 22 u. 42. C. A. Hille, Alii Ben Isa, monitor ocul. etc. 8. Dresd. 1845. p. 41. W. G. Greenhill, A Treatise on the Small-Pox etc. 8. London 1847. p. 4. Chwolsohn, Die Ssabier, Th. II, 8. St. Petersburg 1856. p. XIV, citirt einen biogr. Artikel vonReinaud in derBiogr. universelle T. XXXIII. p. 186. — Ueber die beachtenswerthen hebräischen Uebersetzungen s. namentlichWolfius, Biblioth. Hebr. T. I, III, IV unter den irrthümlich getrennten Nummern 11, 1904 und 310; vgl. II. p. 1423 u. 650; ferner meinenCatalogus Codd. hebr. Biblioth. acad. Lugd. Batav. (Lugd. 1858) p. 322.

  2. Derselbe heisst Mansur Sohn des Ishak (vgl. Wüstenfeld, Gesch. d. arab. Aerzte S. 43) nicht bloss in diesem Werke (auch in der lateinischen Uebersetzung), sondern auch in demAntidotarium libri de divisione in der von mir entdeckten hebräischen Uebersetzung des Mose Tibbon (1257), welche vollständiger ist, als die arabische HS. in Oxford (bei Wüstenfeld l. c. opus 4) und die gedruckte lateinische; s. meinenCatalogus libror. hebr. in Biblioth. Bodl. p. 2002 unterx.

  3. Ueber Razi's alchemische Schriften s. Hoefer,Histoire de la Chimie T. I. Paris 1842.p. 323. Der lateinische Uebersetzer der beiden Schriftenlumen luminum undde aluminibus et salibus ist Gerard von Cremona, wie ich anderswo nachweisen werde. Wenn aber Hoefer durchaus keinen Grund finden kann, das zweite Werk dem Razi abzusprechen; so hat er die Worte „apud nos in Yspania” in seinem Excerpte übersehen. Ferner ist der darin citirte „Gilgil” aus Cordova offenbar kein anderer als der bekannte spanische, lange nach Razi lebende Arzt Ibn Dscholdschol. Auch liegt es sehr nahe, in dem von Hoefer p. 338 genanntenBubacar fil. Mahometi unseren Razi zu erkennen!

  4. Natan ben (?) Elieser genanntHamathi (was vielleicht so viel bedeutet als ausCento), lebte in Rom um 1279–83, und seine Uebersetzung desCanon von Avicenna liegt grösstentheils der hebr. Ausgabe dieses Buches zu Grunde, bei welcher verschiedene Uebersetzungen benutzt wurden; s. meinenCatalogus libror. hebr. p. 2038, wo auch die im Texte erwähnte Conjectur De Rossi's beleuchtet wird.

  5. Vgl. die Zeitschrift Hebräische Bibliographie 1865. S. 68 und 86 Anm. 1. Unter den daselbst erwähnten medicinischen Schriften desselben Codex ist hervorzuheben eine bisher unbekannte hebr. Uebersetzung derAphorismen des Joh. Mesue.

  6. Ich glaubte hier wörtlich übersetzen zu müssen. Der Sinn dieser Phrase ist wohl der, dass Razi selbst in seiner Jugend sich der Kunstgriffe der Charlatanerie bedient habe, und erst später dieselben aufgab; vgl. weiter unten. Es ist jedoch auch möglich, dass hier von gewöhnlichen Taschenspielerkünsten die Rede, ohne Anwendung auf die Medicin.

  7. Die muhammedanischen Aerzte der älteren Zeit hielten es mit dem Verbot des Weines nicht allzustrenge, Avicenna war als Wüstling berüchtigt (Wüstenfeld § 50); vgl. auch Gazzali, bei Schmölders,Essai sur les écoles philosophiques chez les Arabes, p. 29.

  8. Diese Bemerkung hat einiges Interesse. Sie beweist, dass Razi noch nicht die Bücher kannte, oder für authentisch hielt, in welchen allerlei Zauberei und dgl. auf indische Autoritäten zurückgeführt wurde. Vgl. mein: Zur pseudepigrapbischen Literatur S. 78, 79.

  9. Aklukin”, im Arabischen gewöhnlich Aglakun. Es ist hier die Stelle im 5. Buchde locis affectis (Opp. ed. Kühn vol. VIII. p. 362) gemeint, wo es von dem Inhalt des Beckens heisst: — im Fenster sieht Galen ein kleinesχυεϱιδιοv . — Bei der Beschaffenheit des hebr. Textes verlohnt es sich nicht der Mühe, die corrumpirte Stelle ausführlich wiederzugeben und zu rectificiren.

  10. Auch diese Bemerkung hat historisches Interesse, gegenüber den grossen Summen, welche von den Geschichtsschreibern erwähnt werden, wenn sie von ausgezeichneten Aerzten der Herrscher und Vornehmen erzählen. Erstaunlich sind z. B. die Summen, welche in dem Testamente des Syrers Gabriel ben Bokht-Jeschu vorkommen (Journal Asiatique 1855. p. 141; vgl. Zeitschr. der Deutschen Morgenl. Gesellschaft Bd. XIX. [1865] S. 572, über ein arabisches Werk des XIII. Jahrhunderts, in welchem die Charlatanerien aller Art behandelt werden). Aus Razi lernen wir, dass wissenschaftliche Aerzte im Durchschnitte nicht zu der „glücklich situirten Minorität” gehörten.

  11. Asparzalim ist wohl nichts Anderes, als das arabischeSeferdschel, welches u. A. auch in dem diätetischen Sendschreiben des Maimonides vorkommt, und dort in der gedruckten lateinischen Uebersetzung durchCaetana [liesCotonea] wiedergegeben ist, was auch der deutsche Uebersetzer (Winternitz) an einer anderen Stelle aufnimmt. Siehe meine Abhandl. „Medicinische Schriften des Maimonides” in denOesterreich. Blättern für Literatur und Kunst. Wien 1845. S. 453. Sp. 1.

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Steinschneider, M. Wissenschaft und Charlatanerie unter den Arabern im neunten Jahrhundert. Archiv f. pathol. Anat. 36, 570–586 (1866). https://doi.org/10.1007/BF01949273

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