Die maligne Transformation einer Zelle ist ein komplexer mehrschichtiger Prozeß, der zu einer Anhäufung von genetischen Veränderungen im Genom der betroffenen Zelle führt, die durch verschiedene Alterationen hervorgerufen werden können. Zelluläre Mechanismen, die das biologische Verhalten einer Zelle wie Proliferation, Differenzierung, Motilität und Absterben regulieren, sind besonders betroffen. Die rasche Entwicklung in der molekularen Genetik und Zellbiologie leitet eine neue Phase der Krebsforschung ein, an die große Erwartungen für die Erkennung und Behandlung von Krebserkrankungen geknüpft werden. Die bisherigen Erkenntnisse, insbesondere über Onkogene und Tumorsuppressorgene, sind u. a. Gegenstand dieses Artikels.
Zusammenfassend zeigen die aufgeführten Methoden und Beispiele, daß die Molekularbiologie einen diagnostisch und klinisch relevanten Bereich in der Onkologie darstellt. Die Erfassung Tumor-assoziierter molekularer Veränderungen wie Mutationen, Deletionen, Amplifikationen und Translokationen läßt sich für einige Tumorentitäten diagnostisch, prognostisch und therapierelevant einsetzen. Dem Pathologen kommt hier eine ganz besondere und verantwortungsvolle Aufgabe zu, diese Veränderungen in der Zusammenschau mit dem phänotypischen Erscheinungsbild eines Tumors in Verbindung zu bringen.
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Dockhorn-Dworniczak, B., Simon, R., Brinkschmidt, C. et al. Molekularbiologie maligner Tumorerkrankungen. Onkologe 4, 671–681 (1998). https://doi.org/10.1007/s007610050250
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050250