Erste Erfahrungen mit einem neuen Distraktionsimplantatsystem zur Kieferkammaugmentation

Zusammenfassung

Die kaufunktionelle Rehabilitation eines Patienten ist nicht zuletzt von der Qualität und dem Volumen des vorhandenen Kieferknochens abhängig. Volumenverluste nach tumorbedingten Unterkieferkastenresektionen oder altersabhängige Atrophien können hier erhebliche Probleme bereiten. Ersatzplastiken mit freiem Beckenkamm, Tabula externa oder Sandwich-Plastiken sind nur einige Beispiele für die bislang üblichen chirurgischen Behandlungsverfahren. Unter Verzicht auf Knochentransplantate könnte die Kieferkammaugmentation mit Hilfe der Distraktionsosteogenese hier einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Prothesenlagers liefern. Es werden ein neues, implantatgestütztes System zur vertikalen Knochendistraktion vorgestellt und über einen ersten klinischen Einsatz anhand einer Einzelfallbeschreibung berichtet. Nach einer anterioren Segmentosteotomie wurden 2 Distraktionsimplantate inseriert, dann der Kieferkamm täglich um 1 mm bis zur gewünschten Augmentation um 8 mm angehoben. Nach einer 4wöchigen Latenzphase zur Frühossifikation des Kallus wurden dann die Distraktionsimplantate durch definitive enossale Implantate ersetzt. Insgesamt hat uns die klinische Anwendung ermutigt, den hier begonnenen Weg fortzusetzen. Implantatsystem und Operationstechnik werden erläutert, die Ergebnisse diskutiert.

Summary

The masticatory rehabilitation of patients is dependent on the quality and volume of residual jaw bone. Loss of volume caused by tumor-related mandibular ridge resection or age-related atrophies may cause considerable problems. Reconstructive methods using free iliac bone, external tabula, or sandwich plasties are only a few examples of the common surgical treatment modalities. Doing without bone grafts, alveolar ridge augmentation by means of distraction osteogenesis might become a value method to improve the denture-bearing area. A new distraction implant system is shown and its first clinical use reported. Two distraction implants were inserted after an anterior segmental osteotomy. The alveolar ridge was then elevated 1 mm each day until the required augmentation of about 8 mm was achieved. After a latency period for pre-ossification of the callus, the distraction implants were replaced by the endosseous implants. The implant system and the surgical technique are shown, and the results are discussed. We believe that the implant distraction procedure will make useful contribution to the management of masticatory rehabilitation.