Zusammenfassung
Antidepressiva werden bei dementen Patienten sowohl zur Behebung depressiver Zielsymptome als auch zur Behandlung von anderen nicht-kognitiven Störungen wie Unruhe, Aggression und Erregung eingesetzt. Da es sich in der Regel um ältere Patienten handelt, ist hierbei bei allen verwendeten Substanzklassen auf eine Dosisanpassung zu achten. Hauptsächlich sollten heute zur Depressionsbehandlung die neueren Antidepressiva, also SSRI’s und reversible MAO-Hemmer, zum Einsatz kommen, die im Vergleich zu den trizyklischen Antidepressiva in der Wirkung ebenbürtig sind, im Nebenwirkungsspektrum sowie in Bezug auf Einfachheit und Sicherheit der Anwendung jedoch deutliche Vorteile aufweisen. Eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit ist jedoch auch von den neuen Substanzen nicht zu erwarten. Zur Behandlung von Unruhe, Aggression und Erregung werden heute vielfach niedrigpotente Neuroleptika und Benzodiazepine eingesetzt, die jedoch gerade bei dementen Patienten aufgrund ihrer Nebenwirkungen problematisch sind. Hier bieten sich als Alternative die Antidepressiva Trazodon und Citalopram an. Insgesamt müssen alle Therapieempfehlungen derzeit mit der Einschränkung gegeben werden, dass alle in Frage kommenden Substanzklassen bisher nur an kleinen Patientenstichproben untersucht wurden.
Summary
Antidepressants are used in demented patients for treating depressive symptoms as well as other non-cognitive symptoms including agitation, aggression and irritability. As patients are usually elderly, a dose adjustment is mandatory for all classes of antidepressants. New antidepressants such as the SSRIs and the reversible MAO inhibitors should be the first-line agents in these patients, because their efficacy is not different from that of classic TCA, but they have advantages regarding frequency of adverse effects, ease of use and safety. Improvement in cognitive performance, however, may not be expected from the new antidepressants. For the treatment of agitation, aggression and irritabiltiy, antipychotics and benzodiazepines are in frequent use, although their adverse effects are particularly problematic in demented patiens. Good alternatives are the antidepressant trazodone and citalopram. All medications mentioned have been studied on small patient samples, so treatment recommendations must be given cautiously.
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Eingegangen: 2. Juli 1999/Akzeptiert: 11. Februar 2000
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Korthals Altes, M., Kurz, A. Antidepressiva bei Demenzerkrankungen. Z Gerontol Geriat 33, 396–400 (2000). https://doi.org/10.1007/s003910070037
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003910070037