Zum Thema
Akute und chronische Virushepatitiden gehören nach wie vor zu den großen Volkskrankheiten. Sie sind verantwortlich für einen erheblichen Teil der Fälle von Leberzirrhose, stellen eine häufige Indikation für die Lebertransplantation dar und sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung hepatozellulärer Karzinome. In den letzten 15 Jahren hat sich die Interferontherapie der Hepatitiden als Standardtherapie etabliert. Hierzu trug der rasche Erkenntniszuwachs in der Hepatologie, aber auch die Verfügbarkeit rekombinanter, stabiler Interferone bei.
Die Interferontherapie ist als eine Therapie mit immunologisch aktiven Substanzen nicht ohne Nebenwirkungen; auch ist sie in der Durchführung relativ aufwendig und zudem teuer. Daher war sie in den ersten Jahren ausschließlich an hepatologisch orientierten Zentrumskliniken angesiedelt. Dies hat sich mit zunehmender Erfahrung und durch besser fundierte Therapieschemata grundlegend geändert. Heute ist die Behandlung chronischer Hepatitiden mit Interferon eine Therapieform, mit der jeder Internist in Berührung kommen kann. Gleichzeitig ist eine große Fülle von Daten und Ergebnissen zur Interferontherapie publiziert worden und hat auf die Entwicklung der Behandlungsschemata Einfluß genommen. Die Konzepte der Therapie sind dabei auch heute noch teilweise im Fluß.
Die vorliegende Übersicht versucht, einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der Interferontherapie bei viraler Hepatitis zu vermitteln.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Böker, K., Manns, M. Was bringt die Interferontherapie bei der chronischen Hepatitis?. Internist 38, 1191–1203 (1997). https://doi.org/10.1007/s001080050131
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050131