Die Inzidenz der Migräne beträgt 6–8% für Männer und 12–14& für Frauen. Die Attacken gehen mit pulsierenden pochenden halbseitigen Kopfschmerzen und vegetativen Begleiterscheinungen einher. Bei ca. 15% der Patienten kommt es vor den Kopfschmerzen zu einer Aura, meist mit visuellen Symptomen. Für eine seltene Variante der Migräne, die familiär hemiplegische Migräne, konnten Gendefekte auf den Chromosomen 19 und 1 identifiziert werden.
Leichte und mittelschwere Migräneattacken werden mit der Kombination eines prokinetischen Antiemetikums wie Metoclopramid oder Domperidon und einem ausreichend dosierten Analgetikum behandelt. Mittelschwere und schwere Migräneattacken werden mit der Kombination eines Antiemetikums und Ergotamintartrat therapiert. Ist diese Therapieoption nicht wirksam oder verursacht sie nicht tolerable Nebenwirkungen, kommen die modernen 5-HT 1B/D -Rezeptoragonisten (“Triptane”) zum Einsatz.
Patienten mit häfigen oder schweren Migräneattacken benötigen eine medikamentöse und nicht-medikamentöse Prophylaxe. Medikamente der 1. Wahl sind die β-Rezeptorenblocker Metoprolol, Propranolol und der Kalziumantagonist Flunarizin. Substanzen der zweiten Wahl sind Valproinsäure, nicht-steroidale Antirheumatika oder Azetylsalizylsäure.
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Diener, H., Kaube, H. & Limmroth, V. Migräne Klinik, Diagnostik, medikamentöse Therapie. Internist 41, 390–398 (2000). https://doi.org/10.1007/s001080050525
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