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Über den Einfluß der Ernährung auf die Blutzuckerregulation

I. Mitteilung

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Um zu entscheiden, ob der sogenannte Staub-Effekt einen eindeutigen Indikator für den Funktionszustand des Inselsystems darstellt, wurden jene Bedingungen, welche die Wirksamkeit des injizierten Insulins ändern, auf ihren Einfluß gegenüber dem Staub-Effekt geprüft.

Es zeigte sich: 1. daß nach Grünfutter, welches die Wirkung des Insulins steigert, die nach Staub ermittelte Blutzuckerkurve viel höher verläuft; nach Hafer aber, welches die Insulinwirkung hemmt, erreicht die alimentäre Kurve niedrigere Werte;

  1. 2.

    daß Säure- und Alkalizufuhr die nach Staub ermittelte glykämische Reaktion im gleichen Sinne beeinflussen, als die Wirkung des Insulins. Alkali steigert die Insulinwirkung und setzt die alimentäre Blutzurkerkurve herab; Säure hemmt die Insulinwirkung und erhöht dementsprechend die alimentäre Blutzuckerkurve.

  2. 3.

    Glykogenbestimmungen der Leber zeigen, daß die nach Grünfutter verminderte Zuckertoleranz nicht auf Glykogenmangel zurückgeführt werden kann.

  3. 4.

    Säurezufuhr verstärkt, Alkali schwächt die toleranzvermindernde Wirkung des Grünfutters; während die nach Hafer gesteigerte Toleranz durch Säurezufuhr herabgesetzt wird.

  4. 5.

    Aus dem verschiedenen Verhalten der exogenen Insulinwirkung und der alimentären Toleranz Hafer- und Grünfutter gegenüber, wird gefolgert, daß.

  1. a)

    die Staubsche Anordnung bezüglich des Funktionszustandes des Inselsystems keine eindeutigen Ergebnisse liefert und

  2. b)

    daß die Beeinflussung der Zuckertoleranz durch Hafer- und Grünfutter aus dem sauren bzw. alkalischem Charakter dieser Nahrungen nicht erklärt werden kann, sondern es sich hier vielleicht um eine durch die Nahrung bedingte Änderung des Kationengleichgewichtes handelt.

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Literatur

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  7. Den Grünfuttertieren wurde zur Vermeidung von schwächenden Diarrhöen stets etwas Heu beigefüttert.

  8. An dieser Stelle soll auch der Versuche von Abderhalden und Wertheimer gedacht werden (a. a. O., Bd. 206, S. 458), in denen gezeigt wird, daß die nach subkutaner Zuckerzufuhr beobachtete Toleranz bei Hafertieren herabgesetzt ist. Obwohl die einzelnen Versuche an verschiedenen Tieren ausgeführt wurden, so zeigt doch auch diese Tatsache mit einiger Wahrscheinlichkeit, daß die Bedingungen der alimentären Hyperglykämie andere sind als jene, die den Verlauf der Blutzuckerkurve nach parenteraler Zuckerzufuhr beherrschen.

  9. Auch die Versuche von Hetényi (Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. Bd. 57, S. 413), Rothmann (Klin. Wochenschr. 1923), Bertram (Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. Bd. 43, S. 410) und viele andere sprechen mehr oder weniger dafür, daß Alkali auch die Wirksamkeit des körpereigenen Insulins fördert bzw. daß Säure diese hemmt. Vgl. hierzu besonders Gertrud Hirsch, Biochem. Zeitschr. 1927, Bd. 189, S. 451.

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Geiger, E., Kropf, H. Über den Einfluß der Ernährung auf die Blutzuckerregulation. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 139, 290–301 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01864655

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