Über die Umkehrbarkeit der Konzentrationsvorgänge bei der Harnbildung

Zusammenfassung

In früheren Arbeiten wurde der Beweis erbracht, daß zwischen einfachen Diffusionsvorgängen und den Sekretionserscheinungen der Niere in bezug auf die Konzentrations- und die Zeitverhältnisse sowie auf die Größe der Konstanten, die bei verschiedenen Substanzen ermittelt wurden, ein enger Parallelismus besteht. Nun können Diffusionsvorgänge als physikalische Annäherung an einen Gleichgewichtszustand aufgefaßt werden, was die Umkehrbarkeit des Vorgangs bei Änderung des Gleichgewichts in sich schließt. Von diesem Gesichtspunkt aus ist in der vorliegenden Arbeit geprüft worden, ob auch in der tätigen Niere eine derartige Umkehr beobachtet werden kann, und in der Tat ließ sich dabei der Beweis für diese Erscheinung führen. Es ist damit ein weiterer Beleg dafür erbracht, daß die physikalische Diffusion bei der Bildung eines konzentrierten Harnes nicht nur ein wesentliches, sondern geradezu das führende Moment darstellt.