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Nachweis und Bestimmung von Schwefelverbindungen

  • Originalabhandlungen
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Zeitschrift für analytische Chemie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Das durch Alkalibehandlung aus dem Schwefeleiwei\sB gebildete Thiosulfat kann zur colorimetrischen Bestimmung von Schwefelverbindungen nicht herangezogen werden.

  2. 2.

    Die Bestimmung von leicht abspaltbaren fl\:uchtigen Schwefelverbindungen gelingt gut mit der beschriebenen Destillationsmethode.

  3. 3.

    Der Gehalt der frischen Gem\:use an leicht abspaltbaren Schwefelverbindungen ist gro\sBen Schwankungen unterworfen und steht in keinem festen Verh\:altnis zum Gesamtschwefelgehalt.

  4. 4.

    Die konserventechnische Verarbeitung (Blanchieren, Sterilisieren) der Gem\:use bedingt eine Ver\:anderung der fl\:uchtigen Schwefelverbindungen.

    Bei Spargel, Erbsen und Kohlrabi tritt nur eine geringe Auflockerung ein, so daß in den Konserven mehr „flüchtige” Schwefelverbindungen nachweisbar sind als bei frischem MaterialBei Spinat und scheinbar auch bei Bohnen geht die „Auflockerung” weiterEin Teil der „flüchtigen” Schwefelverbindungen geht beim Blanchierprozeß verloren, so daß sich in den Konserven geringere Schwefelmengen nachweisen lassenBei Karotten, Pfifferlingen und Sellerie geht die Aufspaltung beim Überbrühen sogar so weit, daß beim sterilisierten Gemüse kein „flüchtiger” Schwefel mehr nachweisbar ist.

  5. 5.

    Es konnte gezeigt werden, da\sB bei Pflanzen der Schwefel in organischer und anorganischer Bindung vorkommtIn meristematischen Geweben und dort, wo kr\:aftiges Wachstum herrscht (Spargel spitzen), tritt er mit etwa 100% organisch gebunden aufHier handelt es sich wohl um Cystin- und Cysteinschwefel in Verbindung mit Glutathion, das in der Sulfhydryl- und Disulfidform als Redoxpotential bei den Oxydations- und Reduktionsvorg\:angen der Zelle beteiligt ist.

    Auch in den Samen (Erbsen), die reich an Aufbaustoffen für die junge Pflanze sind, wird organisch gebundener Schwefel mit etwa 100% aufgefunden, während in den übrigen Organen wie Blättern (Spinat), Stengeln (Kohlrabi) und Wurzeln (Karotten) der Schwefel schon teilweise mineralisiert vorliegt.

  6. 6.

    Bei Erbsen \l"eigenen Anbaus\r" konnte gezeigt werden, da\sB w\:ahrend des Reifungsvorganges der Gehalt an \l"leicht abspaltbaren t\:uchtigen\r" ` Schwefelverbindungen st\:andig abnimmt.

  7. 7.

    Die durch Hydrolyse gefundenen Werte f\:ur Cystin- und Cysteinschwefel geben sicher keinen Anhalt f\:ur die \l"in vivo\r" vorliegenden Mengenverh\:altnisse, doch ist auffallend, da\sB das Verh\:altnis von Cystin und Cysteinschwefel in allen F\:allen mit etwa 1:6 aufgefunden wurde.

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Diemair, W., Koch, J. Nachweis und Bestimmung von Schwefelverbindungen. Fresenius, Zeitschrift f. anal. Chemie 119, 94–108 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01357439

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