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Über die quantitative Bestimmung der Weinsäure durch Ausfällung als Weinstein

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Zeitschrift für analytische Chemie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    An Hand theoretischer überlegungen werden die Grundlagen der fällungsanalytischen Ermittlung der Weinsäure als Weinstein dargelegt.

  2. 2.

    Es wird gezeigt, dass unter den Versuchsbedingungen der Fällung nach der amtlichen Anweisung das Löslichkeitsminimum des Weinsteins bei pH=3,44 liegt. Dieser Bedingung wird durch den Zusatz eines Kalium-Acetat-Essigsäure-Puffers nur annähernd entsprochen. Damit ist die Möglichkeit einer unvollständigen Fällung gegeben, der von Fall zu Fall durch die Variierung der Zusammensetzung des Puffers gesteuert werden muss.

  3. 3.

    Die amtliche Anweisung schreibt für die in Lösung gebliebene Menge Weinstein eine positive Korrektur von 0,6ccm 0,25 n-Alkalilauge vor. Es wird erwiesen, dass diese Korrektur den wirklichen Verhältnissen nur bis zu Gehalten von etwa 0,2g Weinsäure je 100ccm Flüssigkeit Rechnung trägt; bei höheren Gehalten an Weinsäure nimmt die Korrektur stetig zu.

  4. 4.

    Auf Grund der theoretischen Betrachtungen wird ein modifiziertes Verfahren zur fällungsanalytischen Bestimmung der Weinsäure vorgeschlagen. Es beruht auf folgenden Gesichtspunkten:

  5. a)

    Als reaktionsregelnder Puffer wird ein solcher aus 20ccm n-Ameisensäure + 5ccm n-Kalilauge in 100ccm verwendet. Sein Wasserstoffexponent ist pH=3,27; seine Pufferungskapazität π=0,085.Der Wasserstoffexponent pH=3,27 entspricht der Wasserstoffion-Konzentration des Fällungsoptimums für Weinstein unter den vorgeschriebenen Bedingungen.

  6. b)

    Die zu analysierende Lösung wird vor der Untersuchung auf den optimalen Wasserstoffexponenten pH∼3,27 eingestellt. Hierfür werden entsprechende Methoden angegeben (potentiometrisch und colorimetrisch).

  7. c)

    Als Korrektur für den in Lösung gebliebenen Weinstein ist eine solche von 1,1ccm 0,2 n-Alkalilauge je 100ccm Untersuchungsflüssigkeit anzubringen.

  8. 5.

    Die Gültigkeit des modifizierten Verfahrens wird durch Beleg-analysen sichergestellt.

  9. 6.

    Zur Berechnung des Wasserstoffexponenten für das Fällungs-optimum des Weinsteins werden die auf die jeweiligen Versuchsbedingungen reduzierten Dissoziationskonstanten K1 und K2 der Weinsäure potentiometrisch ermittelt. Für die Bedingungen der amtlichen Anweisung findet man K1=9,28.10−4 K2=1,44.10−4, für jene des modifizierten Verfahrens: K1=15,72.10−4 K2=1,80.10−4.

  10. 7.

    Durch Versuche- wird dargetan, dass es zweckmäßig ist, bei weinsäurearmen Untersuchungsflüssigkeiten vor der Fällung des Weinsteins eine Anreicherung entweder durch Eindampfen oder durch Zugabe einer bekannten Menge Weinsäure vorzunehmen.

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Täufel, K., Marloth, B.W. Über die quantitative Bestimmung der Weinsäure durch Ausfällung als Weinstein. Fresenius, Zeitschrift f. anal. Chemie 80, 161–185 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01357094

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