Zusammenfassung
Die Leitfähigkeitsanalyse wird für die Alkalitätsbestimmung in Obsterzeugnissen herangezogen. Bei Äpfelsaft, Äpfelwein, Kirschsaft, Heidelbeersaft, Johannisbeersaft und Himbeersirup wurden dabei Werte gefunden, die mit den auf übliche Weise erhaltenen Aschenalkalitäten befriedigend übereinstimmen. Diese Übereinstimmung bezieht sich auf das ursprüngliche einfache Verfahren der Aschenalkalitätsbestimmung. Das Verfahren von Tillmans und Bohrmann, welches das an Phosphorsäure gebundene Alkali ausschaltet, liefert etwas niedrigere Werte, wie es auch zu erwarten war.
Gegenüber der üblichen Aschenalkalitätsbestimmung hat die Bestimmung der „Leitfähigkeitsalkalität” den Vorzug der Schnelligkeit. Die Werte sind schärfer definiert und genauer bestimmbar als die Aschenalkalitätswerte. Bei einer gewissen Übung können in einer Stunde 4–5 Bestimmungen ausgeführt werden. Es ist kein Veraschen erforderlich. Zur Bestimmung der Alkalität eines Saftes genügen zwei Messungen, wenn die Salzsäure vorrätig und ihr Leitfähigkeitswert gemessen ist. Das Verfahren ist besonders für Reihenuntersuchungen geeignet.
Literatur
Zeitschr. f. analyt. Chem. 1926,68, 160.— Vergl. auch P. Hirsch u. R. Schlags, Die Bestimmung des Laugebindevermögens der wichtigsten Zuckerarten. Zeitschr. f. physik. Chem. Abt. I, 1929,141, 387.
Im Gegensatz zur schon lange geübten „Leitfähigkeitstitration”.
Eine ähnliche Anwendung der Leifähigkeitsanalyse stellt die von R. Strohecker angegebene Abänderung des Verfahrens von Tillmans und Luckenbach zur Bestimmung der Milchneutralisation dar. Zeitschr. analyt. Chem. 1928,74, 1.
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Hirsch, P., Richter, K. Alkalitätsbestimmung in Obsterzeugnissen mittels Leitfähigkeitsanalyse. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 59, 184–191 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01663415
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