Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit liefert einen auf morphologischer Grundlage aufgebauten, die bisherigen Untersuchungsergebnisse ergänzenden Beitrag zum Problem der Ätiologie der Tubargravidität, indem die Bedeutung vonEileiternebengängen für die Entstehung von Tubarschwangerschaften dargelegt wird.
Zur histologischen Untersuchung gelangten ein gravider und ein nichtgravider Eileiter. Beide besaßen mit flimmerndem Zylinderepithel ausgekleidete, stark gewundene Nebengänge, die zwischen Eileiterhauptlumen und Tubenoberfläche uterofugalwärts eingeschaltet waren. In der nichtschwangeren Tube befand sich der Nebengang in der Pars isthmica, in der schwangeren Tube erstreckte er sich von der Pars isthmica bis zum proximalen Abschnitt der Pars ampullaris.
Auffällig ist die ausgedehnte deciduale Reaktion in der Schleimhaut des Nebenganges der graviden Tube. Da das abdominelle Ostium dieser Tube verschlossen war, muß die Einwanderung des Eies durch den nebengang erfolgt sein.
Es wird auseinandergesetzt, daß die Entstehung solcher epithelialen Wandgänge nicht auf eine primäre Entwicklungsstörung zurückzuführen ist, sondern als Folgeerscheinung vorausgegangener endomyosalpingitischer Gewebseinschmelzungen aufgefaßt werden mu\.
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Kleine, H.O. Bedeutung von Eileiternebengängen für die Nidation in der Tube. Arch. Gynak. 147, 688–696 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01812735
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01812735