Zusammenfassung
Nach intravenöser Verabreichung von 1–5%iger Kern- bzw. Schmierseifenlösung in Mengen zwischen 10–140 mg/kg beim Kaninchen und 100–250 mg/kg bei der weißen Maus trat regelmäßig Methämoglobin im Blut auf. Der Maximalwert wurde gewöhnlich nach 15–30 min erreicht. Eine strenge Beziehung zwischen Seifenmenge und Met-Hb-Konzentration war nicht festzustellen. Erst nach Verabfolgung von größeren Seifenmengen bildete sich Hämatin, dessen maximale Konzentration nach einmaliger Gabe von Seifenlösung nach etwa 1 1/2 Std zu beobachten war. Bei den in vitro-Versuchen waren wesentlich größere Seifenmengen zur Erzielung einer Met-Hb-Bildung erforderlich als bei den Experimenten am lebenden Tier.
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Schwerd, W., Keck, H. Über die Bildung von Methämoglobin und Hämatin nach Einwirkung von Seife auf das strömende Blut und in vitro. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 50, 437–443 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00575808
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