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Literatur

  1. Schon Turner Thakrah (Inquiry into the nature and the properties of the blood. London 1819. p. 42.) führt Fälle an, in denen arterielles Blut früher gerann als venöses von demselben Individuum, und es ist oft gestritten worden, welche von beiden Blutarten im Allgemeinen rascher gerinne. Die Wahrheit ist, dass es arterielles Blut giebt, welches rasch gerinnt und solches, welches langsam gerinnt, und dass es sich ebenso mit dem venösen verhält. Es giebt andere Bedingungen, welche den Einfluss der Gase so sehr verdecken, dass man ihn nicht mehr unterscheiden kann. Indessen muss ich bemerken, dass in einer Anzahl von Versuchen, in denen die Gerinnung auffallend langsam erfolgte, das Blut in hohem Grade venös war. Es ist bekannt, dass hellrothes Blut, wenn es von der Luft abgeschlossen ist, dunkelroth wird, indem es seinen Sauerstoff zur Bildung von Kohlensäure verbraucht. Aber es wird noch dunkler, wenn es dabei mit dem lebenden Herzen oder den lebenden Gefässen in Berührung ist. Wenn man versucht, ein Kaninchen zu ersticken und ihm dann plötzlich eine Vene öffnet, so kommt das Blut schwarz wie Tinte heraus und mit Blut gefüllte und unterbundene lebende Froschherzen ohne Luft über Quecksilber abgesperrt, werden so dunkel, dass das Roth ganz verschwindet, während das Blut allein über Quecksilber abgesperrt nur dunkelroth wird. Blut, was nun so erschöpft und seines Sauerstoffs beraubt ist, gerinnt nicht so schnell als frisches. Ich bemerkte dies allgemein an Blut von Fröschen, Kröten und Schildkröten, welches ich innerhalb des Herzens über Quecksilber oder unter Oel aufhewahrt hatte. Die langsamste Gerinnung kam bei einem Schildkrötenherzen vor, das 24 Stunden in Wasserstoffgas gewesen war. Nachdem es eine Stunde lang der atmosphärischen Luft ausgesetzt war, zeigte sich zuerst eine dünne Haut darauf. Ich nahm sie fort und langsam bildete sich eine neue, ich nahm sie wieder fort, eine dritte erschien und so fort, aber so langsam, dass das letzte Blut erst etwa vier Stunden nach dem ersten gerann. So gerinnt auch bei warmblütigen Thieren das Blut, welches eine oder zwei Stunden nach dem Tode genommen wird, langsam. Ich erstickte ein Kaninchen, indem ich ihm die Schnauze unter Wasser hielt. Eine Stunde darauf nahm ich Blut von der Jugularis dextra und in einer Temperatur von 17,4°C. begann die Gerinnung nach 25 Minuteu und endigte nach 40 Minuten. Drei Stunden darauf nahm ich Blut von der Jugularis sinistra, in der ich schon ein kleines Coagulum fand, aber der flüssige Rest gerann so langsam, dass die Coagulation erst nach 30 Minuten begann und nach einer Stunde noch nicht beendigt war, indem der Kuchen noch etwas Flüssigkeit enthielt, die in einem anderen Uhrglase nachträglich gerann. Indessen solche auffallende Fälle sind Ausnahmen und ich habe oft einige Stunden nach dem Tode Blut von erstickten Hunden genommen, das in 10 oder 15 Minuten gerann, während das von lebenden zwischen 2 und 5 Minuten und selbst noch früher zu gerinnen pflegt. Aber diese Differenz rührt bei warmblütigen Thieren nicht allein von chemischer Veränderung her, denn das Blut, welches eine oder mehrere Stunden nach dem Tode genommen wird, ist bereits abgekühlt und gerinnt schon desshalb langsamer.

  2. Vergl. über ähnliche Versuche Virchow im Archiv für path. Anat. Bd. I, p. 315.

  3. Die Litteratur über den durch so lange Zeit geführten Streit, ob die Luft die Ursache der Gerinnung sei oder nicht ist gesammelt in Hamburgers Dissertation: Experimentorum cirea sanguinis coagulationem specimen primum. Berolini 1839.

  4. Ein Versuch über das Blut. Aus dem Englischen. Würzburg 1826.

  5. Hier und in Fig. 7 ist die Carotis mit 1, die Subclavia mit 2, die Aorta mit 3, die Pulmonalis mit 4, die Vena cardio-pericardiaca mit 5 und die Schilddrüse sammt ihrer Schlagader mit 6 bezeichnet.

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Hierzu Taf. VII.

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Brücke, E. Ueber die Ursache der Gerinnung des Blutes. Archiv f. pathol. Anat. 12, 81–100 (1857). https://doi.org/10.1007/BF01938750

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