Skip to main content
Log in

Über Strukturumbau des Skelets, besonders des Schädeldachs und Schlüsselbeins, beim Erwachsenen und seine Beziehungen zur Hypophyse, nach Maßgabe des spezifischen Gewichts und histologischen Befundes

  • Published:
Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es werden Ergebnisse von Messungen und histologischen Untersuchungen vorgelegt, deren Kriterium im wesentlichen das spezifische Gewicht des Schädeldaches und des linken Schlüsselbeins ist. Das Material umfaßt insgesamt 1400 Fälle von Erwachsenen, in verschiedenem Alter zur Sektion gekommenen Personen (744 männliche, 656 weibliche). Die histologische Untersuchung des Schädeldaches, des Schlüsselbeines und der Hypophyse wurde nach Maßgabe des spezifischen Gewichtes durchgeführt.

Das spezifische Gewicht der untersuchten Skeletteile sinkt durchschnittlich mit zunehmendem Alter. Besonders beim weiblichen Geschlecht ist die Beziehung zum Lebensalter ausgeprägt und tritt am deutlichsten in den Jahren nach dem Klimakterium—in offenbarem Zusammenhang mit Verschiebungen des inkretorischen Gleichgewichtes — hervor.

Ist das spezifische Gewicht der Schädelkalotte hoch, so gilt das so gut wie stets auch für das Schlüsselbein, und ebenso umgekehrt.

Hohes spezifisches Gewicht ist im allgemeinen bedingt durch Skeletveränderungen, die alssklerosierende Enostose gekennzeichnet werden, niederes spezifisches Gewicht durch eine gegensinnige Metamorphose der Knochenstruktur, charakterisiert alsrarefizierende Hyperostose — besonders am Schädeldach und hier zum Teil als mehr oder minder typisches Bild der Hyperostosis frontalis interna.

Beide zueinander gegensinnige Extremvarianten finden sich vorwiegend bei weiblichen Individuen, erstere mehr bei jüngeren, namentlich auch bei graviden Frauen, letztere mehr bei älteren, wobei ein ähnlicher Komplex ursächlicher Faktoren maßgebend zu sein scheint wie speziell für die Hyperostosis frontalis interna.

Als Exponent der inkretorischen Konstellation wird die Hypophyse betrachtet: der sklerosierenden Enostose entspricht häufig eine Hauptzellhyperplasie bzw. -hypertrophie, während die rarefizierende Hyperostose oft mit einem — relativen — Übergewicht der chromophilen Drüsenelemente des Vorderlappens einhergeht. Diese Beziehungen werden an Hand von Literaturangaben besonders im Hinblick auf Zusammenhänge mit demMorgagni-Henschen-Syndrom analysiert.

Die Ergebnisse führen zu einer klareren Erfassung konstitutionsbiologischer Gesetzmäßigkeiten, die für die hormonale Steuerung von Skeletumbauvorgängen jenseits des Kindheitsalters maßgebend sind.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  • Albright, F., andE. C. Reifenstein: The Parathyroid Glands and Metabolic-Bone Disease. Baltimore: The Williams and Wilkings Company 1948.

    Google Scholar 

  • Appel, W.: Dtsch. Arch. klin. Med.198, 60 (1951).

    Google Scholar 

  • Bernstein, A. S.: Z. Anat.101, 652 (1933).

    Google Scholar 

  • Burkhardt, L.: Z. menschl. Vererb.- u. Konstit.lehre29, 298 (1949).

    Google Scholar 

  • - Münch. med. Wschr.1951, Nr 14 u. 15.

  • Burkhardt, L., u. F.Hartl: Verh. dtsch. path. Ges. (34.Tagg)1950, 275.

  • Burkhardt, L., u.H. Petersen: Z. Zell. forsch.7, 55 (1928).

    Google Scholar 

  • Calame, A.: Le Syndrome de Morgagni-Morel. Etude anatomo-clinique. Hyperostose frontale interne, Adipose, Virilisme et troubles neuro-psychiatriques. Paris: Masson & Co. 1951.

    Google Scholar 

  • Erdheim, J.: Virchows Arch.301, 763 (1938).

    Google Scholar 

  • Henschen, F.: Morgagnis Syndrome. Hyperostosis frontalis interna, Virilismus, Obesitas. Edinburgh: Oliver a. Boyd 1949.

    Google Scholar 

  • Mair, R.: Z. mikrosk.-anat. Forsch.5, 625 (1926).

    Google Scholar 

  • Moore, Sh.: Amer. J. Roentgenol.35, 30 (1936).

    Google Scholar 

  • —: Arch. of Neur.35, 975 (1936).

    Google Scholar 

  • Petersen, H.: Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen, Bd. II/2. 1935.

  • Rössle, R.: Beitr. path. Anat.77, 174 (1927).

    Google Scholar 

  • Romeis, B.: Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen, Bd. VI/3. 1940.

  • Shehan, H. L.: Quart. J. Med., N. S.8, 277 (1939).

    Google Scholar 

  • Warter, J., R.Moise et S.Bloch: 1. Kongr. Internat. de Méd. Interne 11.–14. Okt. 1950. Semaine Hôp.1950, 3460.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Hartl, F., Burkhardt, L. Über Strukturumbau des Skelets, besonders des Schädeldachs und Schlüsselbeins, beim Erwachsenen und seine Beziehungen zur Hypophyse, nach Maßgabe des spezifischen Gewichts und histologischen Befundes. Virchows Arch. path Anat. 322, 503–528 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00957021

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00957021

Navigation