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  1. Gleichsam, als wäre er durch einen solchen Angriff herabgezogen, hat Andral vor Kurzem in einer ähnlichen Frage eine wirklich unrichtige Argumentation aufgestellt. (Comptes rend. 1847.T. XXV. p. 229.) Nachdem er nämlich gefunden hatte, dafs die reiswasserartigen Stuhlausleerungen der Cholerakranken kein Eiweifs und keinen Faserstoff, sondern nur Schleim und eine stark alkalische Flüssigkeit enthielten, so glaubte er dies als einen Beweis gegen die Theorie anführen zu dürfen, welche die Erscheinungen des cyanotischen Stadiums in der Cholera auf den grofsen und plötzlichen, durch die Diarrhoeen herbeigeführten Verlust des Blutes an Serum bezog. Diesen Beweis hielt er für um so überzeugender, als er bei früheren Untersuchungen das Eiweifs im Blut nicht vermindert gefunden hatte. Allein es kommt darauf gar nicht an, dafs das ganze Blutserum in die Darmhöhle ergossen wird; das Material solcher Diarrhoen kann nur vom Blut geliefert werden, und mag nun eiweifshaltiges, oder schleimhaltiges Wasser in grofser Menge abgesondert werden, so ist es doch schliefslich immer das Blut, welches den Verlust erleidet. Ist die Absonderung sehr wässerig, so wird sich auch am Blut nicht sowohl das Eiweifs, als das Wasser vermindert zeigen müssen, wie sich das in den Analysen von Wittstock und Lecanu auch ergeben hat. (Simon Med. Chemie. II. pag. 224.)

  2. Als ein chemisches Curiosum möge folgende Stelle aus H. Hoffmann (das Protein 1842. pag. 24) dienen: „Es ist daher nur bestätigend, wenn wir erfahren, dafs die Menge des Fibrin in Entzündungen zur Menge der Pulsschläge d. h. Athemzüge proportionell ist.”

  3. Henle (Rat. Path. II. pag. 83) sagt: „dafs die Menge der Bestandtheile des Plasma's und namentlich dessen Wassergehalt zur Menge der Blutkörperchen in umgekehrter Proportion stehe, wird man auch ohne die naiven Versicherungen der Autoren gern glauben.” Es ist aber zweifelhaft, ob man die Versicherungen der Autoren oder den Glauben von Henle für naiver halten soll. Ganz gewifs steht die Menge (Zahl und Gröfse) der Blutkörperchen zu der Menge des Plasma's in einem umgekehrten Verhältnifs; warum aber die Menge der Bestandtheile des Plasma's und namentlich dessen Wassergehalt, den Henle in der beigefügten Tabelle procentisch berechnet, auch nur im entferntesten Verhältnifs zu der Menge der Blutkörperchen stehen soll, ist mir nicht ersichtlich. Jemand, der auf arithmetische Kenntnifs Anspruch macht, kann doch unmöglich glauben, dafs eine aus Analysen von Andral und Gavarret etc. berechnete Tabelle über diesen Gegenstand irgend einen Aufschlufs gewähren könnte. Es liegt ja auf der Hand, dafs, wenn man die Blutkörperchen aus den gefundenen Serumbestandtheilen berechnet, die Zahlen für die Blutkörperchen von den Zahlen für die Serumbestandtheile und das Blutwasser abhängig sind, dafs also bei einem geringeren Wassergehalte des ganzen Bluts im Allgemeinen die Zahl für die Blutkörperchen immer verhältnifsmäfsig grofs ausfallen mufs, selbst in dem Fall, wo faktisch gar keine Veränderung an ihrer Menge besteht. Es versteht sich endlich von selbst und beweist gar nichts, dafs die Zahlen, welche Becquerel und Rodier bei ihren neueren Untersuchungen über das Serum fanden, mit ihren früheren Zahlen für die Zusammensetzung des ganzen Bluts, welche sie ja eben aus Serum-Untersuchungen berechnet haben, übereinstimmen.

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Virchow, R. Zur pathologischen Physiologie des Bluts. Archiv f. pathol. Anat. 1, 547–563 (1847). https://doi.org/10.1007/BF02114475

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