Quantitative Untersuchungen zum Wachstumsverhalten eines diploiden Ehrlich- und des MCa1-Ascitestumors der Maus

Summary

Tumor cells of a diploid Ehrlich ascites tumor and a hypodiploid MCa 1 ascites tumor were counted at different times after inoculation, and growth curves established.

In the Ehrlich ascites tumor the cell increase started immediately after inoculation, whereas MCa 1 ascites tumor showed no measurable cell increase during the first three days (“latency period”). An exponential growth was demonstrable in Ehrlich ascites tumor from the first to the 5^th day, in the MCa 1 ascites tumor from the 3^rd to the 6^th day after inoculation. There after it became a non-exponential growth, and the growth curve flattened. At this time an infiltration into the abdominal tissues was found in both ascites tumors. Only during the exponential phase may the mode of growth be followed.

The different behaviour of the two tumors, similar in origin and morphology, is taken for a symptom of individuality of tumor cell lines.

Zusammenfassung

Für einen diploiden Ehrlich- und den hypodiploiden MCa 1-Ascites-tumor wurden mittles Zellzählung zu verschiedenen Zeiten nach Inoculation Wachstumskurven aufgestellt und mit dem Versuchstiergewicht und dem Ascitesvolumen verglichen.

Während beim Ehrlich-Ascitestumor unmittelbar nach Inoculation eine deutliche Zellvermehrung eintrat, zeigte der MCa 1-Ascitestumor in den ersten 3 Tagen keine meßbare Zellvermehrung (sog. Latenzperiode). Beim Ehrlich-Ascitestumor war vom 1.–5. Tag, beim MCa 1-Ascitestumor vom 3.–6. Tag nach Überimpfung ein exponentielles Wachstum nachweisbar, das dann in ein nicht exponentielles Wachstum mit Abflachung der Wachstumskurve überging. Erst nach Abbruch der exponentiellen Phase war bei beiden Ascitestumoren ein stärkeres infiltratives Wachstum in die Gewebe des Abdomens festzustellen. Nur in der exponentiellen Phase ist das Wachstum gut überschaubar.

Das unterschiedliche Wachstumsverhalten der beiden in ihrer Abstammung und Morphologie ähnlichen Tumoren kann als Ausdruck der Individualität von Tumorzellstämmen angesehen werden.