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Die kategoriale Lautheitsskalierung Ein Beitrag zur Lautheitswahrnehmung bei kochleären und retro-kochleären Hörstörungen

Ein Beitrag zur Lautheitswahrnehmung bei kochleären und retro-kochleären Hörstörungen

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Zusammenfassung

Die Hörfeld- bzw. Hörflächenskalierung erlaubt es, die subjektive Empfindungsgröße „Lautheit” individuell, frequenzspezifisch und quantitativ zu erfassen. Ziel der Arbeit ist, den aktuellen Wissensstand zur Lautheitswahrnehmung bei retrokochleären Läsionen zu ergänzen. Mit Hilfe des Testmaterials der Würzburger-Hörfeldaudiometrie zur kategorialen Lautheitsskalierung wurde die Lautheitsempfindung dreier Probandengruppen miteinander verglichen: 1. kochleäre Hörstörung, 2. intrameatal lokalisiertes Akustikusneurinom, 3. tonaudiometrische Hörschwelle besser als 10 dB. Die Hörfeldskalierung erfolgte jeweils monaural über Kopfhörer für Rauschimpulse der Mittenfrequenzen 500, 1000, 2000 und 4000 Hz im Pegelbereich zwischen 20 und 90 dB HL. Da die Lautheitsurteile primär vom Hörverlust in der Prüffrequenz, jedoch weniger von der Hörminderung in den Nachbarfrequenzen bestimmt sind, wurde die Klassifikation der Skalierungsergebnisse entsprechend dem Hörverlust in der Testfrequenz vorgenommen. Mit zunehmendem kochleären Hörverlust zeigten die gemittelten Pegellautheitsfunktionen in der graphischen Darstellung einen deutlich steileren Verlauf als bei Probanden mit tonaudiometrisch sehr geringem Hörverlust. Dieses Ergebnis kann im Sinne eines Recruitments gewertet werden. Im Vergleich dazu zeigte der Graph der hörverlustbezogenen Pegellautheitsfunktionen bei Akustikusneurinom einen deutlich flacheren Verlauf. In den Isolautheitskurven wurde zudem ein unterschiedlicher Dynamikbereich deutlich: bei bestehender retrokochleärer Läsion war die Diskriminationsfähigkeit kleiner Pegelunterschiede eines Stimulus herabgesetzt. Der klinische Nutzen der Hörfeldskalierung liegt in der Möglichkeit, das Ausmaß eines Lautheitsausgleichs unmittelbar zu erfassen. Bei nachgewiesener retrokochleärer Hörstörung eröffnet sie Möglichkeiten einer differenzierten Beschreibung des überschwelligen Gehörs mit entsprechender frequenzspezifischer Beurteilung der Restdynamik und ergänzt damit das Testrepertoire zur Beurteilung der Hörfähigkeit bei retrokochleären Läsionen.

Summary

Category loudness scaling was used to investigate the loudness perception of 31 patients with a cochlear hearing loss (Group 1) by comparing the results with those found in 15 patients with retro-cochlear hearing loss caused by an acoustic neuroma (Group 2). Narrow-band noise signals at four different frequencies (0.5 to 4.0 kHz) were used. In the cochlear hearing-impaired subjects the slopes of the level-loudness functions tended to increase with increasing hearing loss, indicating positive recruitment, whereas the much shallower slopes associated with retro-cochlear lesions were presumed to reflect negative recruitment. The graphic representation of the iso-loudness functions revealed a different dynamic range between Group 1 and 2 with the ability to discriminate small differences of stimulus levels reduced in the presence of an acoustic neuroma. Category loudness scaling has been shown to be a valuable tool describing the individual perception of sound in a qualitative and quantitative manner. Furthermore, the method can be employed as an indicator of recruitment without any restrictive preconditions. For this reason the categorial loudness scaling can be a desirable method for supplementing the audiological diagnosis of a retro-cochlear hearing impairment through the frequency-specific description of a usable hearing-field and its dynamic range.

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Eingegangen am 6. August 1998 Angenommen am 1. Juni 1999

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Nieschalk, M., Schmäl, F., Delank, KW. et al. Die kategoriale Lautheitsskalierung Ein Beitrag zur Lautheitswahrnehmung bei kochleären und retro-kochleären Hörstörungen. HNO 47, 787–795 (1999). https://doi.org/10.1007/s001060050461

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