Bösartige Schilddrüsentumoren sind im Gegensatz zu gutartigen Neubildungen der Schilddrüse selten und von sehr unterschiedlichem biologischen Verhalten [1, 4, 22]. So stellen differenzierte Karzinome des Schilddrüsenepithels (papilläre und follikuläre Karzinome), die bis zu 80% aller bösartigen Tumore ausmachen, ein Beispiel für maligne Tumore des Menschen mit guter Prognose und effektiver Behandelbarkeit dar.
Dagegen gehören anaplastische Karzinome der Schilddrüse auch heute noch zu den menschlichen Tumoren mit der schlechtesten Prognose und zeigen eine mittlere Überlebenswahrscheinlichkeit betroffener Patienten von unter einem Jahr [20, 22].
Eine spezielle Untereinheit der malignen Schilddrüsentumoren sind die medullären Karzinome oder C-Zell-Karzinome, die sich aus den parafollikulären Zellen der Schilddrüse entwickeln. Das familiär gehäufte Auftreten dieser Tumoren (familiäres C-Zell Karzinom, MEN-2 Syndrom) führt heute zu frühzeitiger genetischer Diagnose Betroffener und ermöglicht eine prophylaktische Behandlung mit exzellenter Prognose [6, 29]. Frühzeitige Diagnosen maligner Schilddrüsentumore unter Zuhilfenahme molekular-biologischer und zytologischer Befunde mit nachfolgender tumorspezifischer Behandlungsstrategie hat die Prognose der Patienten mit differenzierten Schilddrüsenkarzinomen und C-Zell-Karzinomen der Schilddrüse entscheidend gebessert und gleichzeitig zu einer Reduktion perioperativer Morbidität geführt [29].
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Goretzki, P., Dotzenrath, C., Witte, J. et al. Struma maligna. Onkologe 5, 104–114 (1999). https://doi.org/10.1007/s007610050330
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