Nur etwa 5% aller Rettungsdiensteinsätze betreffen die Altersstufen zwischen dem 1. und 14. Lebensjahr. Notfälle im Kindesalter sind also ein
relativ seltenes Ereignis. Hinzu kommt, dass zwischen den einzelnen Altersstufen entwicklungsphysiologisch große Unterschiede bestehen, die umso deutlicher ausfallen, je jünger die Kinder sind. Das stellt den Notarzt vor zusätzliche Probleme, ganz abgesehen von den sich daraus ergebenden technischen Besonderheiten.
Auf der anderen Seite gibt es bei einer Vielzahl möglicher pädiatrischer Notfälle typische Krankheitsbilder, die für einzelne Altersstufen spezifisch und häufig sind. Die Vermittlung dieser Krankheitsbilder ist daher fester Bestandteil in der Fachkunde Rettungsdienst im Rahmen des bundeseinheitlichen Curriculums für die Notarztausbildung und ebenso immer wieder Bestandteil regionaler und überregionaler Fortbildungen.
Wichtig ist zu wissen, dass der Notarzt im täglichen Einsatz zwar diese akuten Notfälle bei Kindern kennen muss, dass er jedoch in der Praxis primär nicht vor eine fertige oder gesicherte Diagnose gestellt wird. Das Meldebild in der Leitstelle ist in aller Regel sehr diffus und kaum zu verwerten. Die anamnestischen Angaben können ganz fehlen, weil keine Angehörigen verfügbar sind. Hinzu kommt noch eine aufgeregte, hektische Umgebung, die gerade bei Notfällen im Kindesalter das Rettungsteam unter starken Erfolgsdruck setzt.
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Altemeyer, KH., Schlechtriemen, T. & Albrech, M. Notfälle im Kindesalter . Notfall & Rettungsmedizin 3, 186–198 (2000). https://doi.org/10.1007/s100490050227
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