Zusammenfassung
Lebensmittelkontrolle, Pflanzenschutzmittelprüfung und Beratung sind geeignete Mittel, um den Konsumenten vor gesundheitsschädlichen und hygienisch unerwünschten Pflanzenschutzmittelrückständen zu schützen und den Pestizidpegel in unseren Nahrungsmitteln herabzusetzen. Diese Maßnahmen sind allerdings nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig andere und zum Teil viel gefährlichere Kontaminationsquellen außerhalb des Pflanzenschutzes verstopft werden. So ließ sich bekanntlich die Kontamination von Milch und Milchprodukten mit Dieldrin, Lindan und DDT hauptsächlich auf eine unkontrollierte Anwendung von Mitteln gegen Holzschädlinge und Stallfliegen zurückführen. Die Prüfungs-und Bewilligungspflicht unter Berücksichtigung hygienischer Aspekte sollte auch auf Anwendungsgebiete außerhalb des Pflanzenschutzes ausgedehnt werden. Auch drängt sich ein Ausbau der Lebensmittelkontrolle auf, um unvorhergesehene Kontaminationsquellen und Verstöße gegen Vorschriften rechtzeitig zu entdecken. Die Eidgenössischen landwirtschaftlichen Forschungsanstalten befassen sich neben der Pflanzenschutzmittelprüfung auch mit Alternativen zur chemischen Schädlingsbekämpfung (Autozidmethode, klassische biologische Bekämpfung) und propagieren eine gezielte, sparsame und mit vorbeugenden Maßnahmen kombinierte Anwendung von Chemikalien.
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Schneider, F. Schädlingsbekämpfung ohne Rückstände in der Nahrung. Z. Prāventivmed 15, 155–160 (1970). https://doi.org/10.1007/BF02038284
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02038284