Zusammenfassung
Bei jungen Patienten mit akutem Leberversagen muß immer an die Erstmanifestation eines Morbus Wilson gedacht werden. Wegweisend für die Diagnose ist die begleitende Coombs-negative hämolytische Anämie, eine Erniedrigung der alkalischen Phosphatase bei ausgeprägter Hyperbilirubinämie sowie ein GOT/GPT-Verhältnis >4. Die Diagnose wird durch Nachweis des erhöhten freien Serumkupfers und der meist exzessiv gesteigerten renalen Kupferausscheidung bestätigt.
Im Gegensatz zu medikamentös oder viral ausgelösten Leberversagen, die bei vergleichbarer Einschränkung der Leberfunktion noch eine Restitutio ad integrum erwarten lassen, ist der Verlauf eines fulminanten Morbus Wilson bei alleiniger konservativer Therapie immer infaust. In dieser Situation stellt die Lebertransplantation die einzige kurative Therapie dar und muß mit höchster Dringlichkeit durchgeführt werden.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kenngott, S., Gerbes, A., Rau, HG. et al. 16-jährige Patientin mit akutem Leberversagen nach Tonsillektomie . Internist 41, 376–380 (2000). https://doi.org/10.1007/s001080050520
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050520