Zusammenfassung
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1.
Die ursächlichen Möglichkeiten der Jodsalzschädigungen bei der menschlichen Prophylaxe werden besprochen, und es wird aus bekannten Beobachtungen über den natürlichen Jodumlauf die Bindungsart des Jods bei seiner prophylaktischen Anwendung als mitbestimmend für die Schädigungen angesehen.
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2.
Die neuerdings vorgeschlagene Vollsalzverabreichung an Milchtiere zur Behebung der Jodschäden wird bezüglich der sich dabei ergebenden Jodbindungsform experimentell untersucht, und es werden diesen Versuchen an Milchziegen gleichzeitig Fütterungen mit biologischem und synthetischem Jodeiweiß vergleichend gegenübergestellt.
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3.
Zur Beurteilung der Jodbindungsform wird der Gesamtjodgehalt der Milch sowie das prozentuale Bindungsverhältnis des Jods an Eiweiß festgestellt.
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4.
Bei Jodkaliverabreichung an Milchtiere wurde gefunden, daß das Milchjod nur zur etwa 30% an Eiweiß gebunden ist.
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5.
Die Verfütterung von synthetischem Jodeiweiß, Jodtropon, bewirkte im Vergleich zu Jodkalium eine Erhöhung des organisch gebundenen Jodanteils in der Milch auf etwa 75%.
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6.
Biologische Jodgaben in Form von Pflanzenjod zeigten eine noch weitergehendere Assimilation, so daß ungefähr 85% des mit der Milch sezernierten Jods als Eiweißjod erschienen.
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7.
Die Ausscheidungsformen des Jods in der Milch nach Pflanzen- und Jodtroponbelastung deuten auf die direkte Resorption und den unmittelbaren Transport jodierter Aminosäuren im Tierkörper hin.
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Pfeiffer, G. Beitrag zur Frage der Jodprophylaxe BZW. der Jodgabenform. Klin Wochenschr 11, 63–66 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01757573
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