Über die Beeinflussung der Thyroxinwirkung durch Ergotamin, Dihydroergotamin und Hydergin beim Meerschweinchen

Zusammenfassung

• 1. Der nach täglicher Verabfolgung von Thyroxin beim Meerschweinchen einsetzende Gewichtsverlust läßt sich durch gleichzeitige Injektion von Ergotamin, Hydergin und Dihydroergotamin hemmen.

• 2. Im Gegensatz dazu kann man die nach Vorbehandlung mit Thyroxin auftretende Diuresesteigerung durch simultane Vorbehandlung mit den genannten Mutterkornalkaloiden nicht vermindern. An den mit Thyroxin + Hydergin bzw. Dihydroergotamin behandelten Tieren kommt es nach peroraler Belastung mit physiologischer Kochsalzlösung lediglich zu einer 1–2stündigen Verzögerung der Diurese, welche wahrscheinlich auf einer Kreislaufeigenwirkung der Dihydroalkaloide beruht. Danach bricht jedoch die Thyroxinwirkung wieder durch, so daß die in 8 Std ausgeschiedene Flüssigkeitsmenge mit der Harnmenge der Thyroxintiere übereinstimmt. Die Kochsalzdiurese steigt etwa im gleichen Verhältnis an wie die Wasserausscheidung.

• 3. Die Versuchsergebnisse sprechen dafür, daß die Thyroxinwirkung auf den oxydativen Stoffwechsel in enger Beziehung zu den gesteigerten Funktionen des sympathischen Nervensystems steht, daß dies jedoch für den Mechanismus der diuretischen Thyroxinwirkung nicht zutrifft.