Zusammenfassung
Bei der durch Kobalt in kleiner Dosierung induzierten Hämopoese wird zuerst das körpereigene Depoteisen mobilisiert. Bei höherer Dosierung (3–6 mg Kobalt pro Kilo und Tag) erfolgte eine vermehrte Ferritineisenbildung im Darm. Hohe, toxische Kobaltdosen führten zu einer Hämosiderose der Milz. Bei gleichzeitiger Eisengabe blieb die Milzhämosiderose aus. Histologisch wurden unter den höheren Kobaltdosen mit und ohne Eisenzufuhr Leberparenchymschäden gesehen. Durch diese Untersuchung bestätigt sich die früher von Weissbecker erhobene Forderung der Kobalttherapie mit kleinen Dosen und Zufuhr von Eisen.
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Wöhler, F., Emrich, D. Tierexperimentelle Untersuchungen zur Kobaltwirkung auf den Eisenstoffwechsel (Speichereisen). Naunyn - Schmiedebergs Arch 229, 92–100 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00246088
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