Zusammenfassung
Das für die Weine von 10 Vol.- % Alkoholgehalt geltende Lösungsgleichgewicht von Weinsäure und Kalium ist aus Gleichgewichtskurven zu erkennen, die unter bestimmten Bedingungen mit alkoholisch-wäßrigen Lösungen aufgestellt wurden.
Die Weinsteinausscheidung hängt vom Gehalt an Kalium- und Weinsäure-Ionen ab und nimmt mit abnehmender Temperatur zu.
Weine mit einem Alkoholgehalt von 10 Vol.-% können bis auf —4°C gekühlt werden.
Die Weinsteinausscheidung ist pH-abhängig und steigt innerhalb des pH-Bereiches 2,8–3,5 mit zunehmendem pH-Wert an, führt aber zur Senkung der pH-Zahl.
Der normale Calciumgehalt des Weines übt keinen Einfluß auf die Weinsteinausscheidung aus, d. h. durch Kühlen fällt kein Calciumtartrat aus.
Der Extraktgehalt, insbesondere ein Zuckerrest ist ohne Einfluß auf die Weinsteinausscheidung,
Nur blank filtrierte Weine können ohne Rühren gekühlt werden.
Die 5–7tägige Unterkühlung der Konsumweine führt stets zu weinsteinstabileu, in seltenen Fällen auch zu eiweißstabilen Weinen.
Die Unterkühlung der Weißweine nach dem 1. Abstich auf —4°C kann daher nur eine teilweise Stabilisierung herbeiführen und ist, sofern eine Frühfüllung beabsichtigt wird, noch mit anderen kellertechnischen Maßnahmen zu verbinden.
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Die Arbeit wurde mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bad Godesberg, unterstützt, wofür auch an dieser Stello bestens gedankt sei. Vgl. auch E. Geiss: Der Einfluß verschiedener kellertechnischer Maßnahmen auf den Ausbau von Weißwein unter besonderer Berücksichtigung der Anwendung von Wärme und Kälte. Landwirtsch. Hochsch. Hohenheim 1953.
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Koch, J., Geiss, E. Der Einfluß verschiedener kellertechnischer Maßnahmen auf den Ausbau der Weißweine I. Mitteilung. Die Unterkühlung der Weine. Z Lebensm Unters Forch 99, 188–196 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01461017
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01461017