Zusammenfassung
Die erste Analyse des Freiburger Zaesium-137-Einsatzes seit 1986 regt zu Überlegungen an, ob eine individuelle Strahlentherapie — wie wir sie seit Jahrzehnten beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom fordern — mit Zaesium-137 effektiver als mit Iridium-192 als Radiumersatz erfolgen kann. Dies scheint mit dem Einsatz höherer Gesamtdosen Zaesium-137 und Teletherapie) möglich. Daher möchten wir den Einsatz der Zaesium-Kontakttherapie als Radiumersatz empfehlen, zumal Strahlenkomplikationen an Häufigkeit nicht zunahmen. Iridium-192 wird von einigen Strahlentherapeuten nur deshalb bevorzugt, da es auch bei anderen — palliativen — Bestrahlungsindikationen außerhalb der gynäkologischen Onkologie eingesetzt werden kann. Die Kontakttherapie beim Zervixkarzinom allerdings bleibt eine kurative Maßnahme. So müssen derartige Nützlichkeitsüberlegungen der Radiotherapeuten von den Gynäkologen kritisch und skeptisch betrachtet werden. Die Patientinnen der Frauenkliniken sollten auch in Zukunft möglichst individuell bestrahlt werden, dabei wird man mit dem Zaesium-137 der speziellen Tumor- und Patientinnensituationen am besten gerecht werden.
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Ladner, H.A., Bauer, M., Pfleiderer, A. et al. Afterloading-Kontaktbestrahlung des Zervix-Karzinoms: High- oder Mediumdosen?. Arch Gynecol Obstet 254, 1036–1038 (1993). https://doi.org/10.1007/BF02266294
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02266294