Bibliographie
Zum Vergleich wurden einige Thiere mit einer von Prof. Dönitz gerade frisch hergestellten Cultur geimpft. Dieselben verhielten sich jedoch in Bezug auf den Verlauf der Tuberculose nicht anders als die überigen Thiere.
Vgl. auch R. Koch, Die Aetiologie der Tuberculose.Mittheilungen aus dem Kaiserl. Gesundheitsamte. Bd. III. S. 42–45 und Strauss et N. Gamaleïa, Recherches experimentales sur la tuberculose.Arch. de méd. expérim. 1. Juillet 1891.
Ausführlichere Beschreibungen der bei tuberculösen Meerschweinchen vorkommenden intercurrenten Infectionskrankheiten werden später erfolgen.
Vergl. auch Klebs, Ueber die Wirkung des Koch'schen Mittels auf die Tuberculose der Thiere.Verhandlungen des Congresses für innere Medicin. 1891.
Vergl. Koch, Weitere Mittheilung über das Tuberculin.Deutsche medicinische Wochenschrift. 1891. Nr. 43.
Nicht selten kam es vor, dass sämmtliche im Versuch befindliche Thiere gleichzeitig an Gewicht verloren hatten. Es hatte dies darin seinen Grund, dass die Thiere am Tage vorher ungenügendes Futter bekommen hatten. Erfahrungsgemäss kommen derartige Gewichtsabnahmen am häufigsten an den Montagen vor, weil die Thiere nicht selten am Sonntag Nachmittag von dem Thierwärter vernachlässigt werden. Sehr starke Gewichtsabnahmen kamen ferner in der ersten Hälfte des Juni d. J. vor. Dieselben waren nicht durch die Behandlung mit Tuberculin verursacht, sondern durch den Umstand, dass die Mohrrüben, aus denen die Thiere ihren Wasserbedarf decken mussten, alt und welk waren und frische Rüben noch nicht beschafft werden konnten.
Die übrigen zur Zeit mit gesteigerten Dosen behandelten Meerschweinchen haben die 9. Woche noch nicht überschritten und sind deshalb hier noch nicht aufgeführt.
Einen derartigen Erfolg kann man bei Meerschweinchen nur mit der Kochschen Heilmethode erzielen. Geh. Rath Koch selbst hat früher alle möglichen gegen Tuberculose empfohlenen Behandlungsmethoden bei tuberculösen Meerschweinchen versucht und niemals einen günstigen, dagegen öfters einen schlechten Einfluss derselben geseben.
Das auf Tabelle III unter Nr. 12 aufgeführte Meerschweinchen, welches ebenfalls fünf Wochen nach der Impfung in Behandlung genommen wurde und nur 0·001 pro die erhielt, starb bereits 11 1/2 Wochen nach der Impfung.
Deutsche medicinische Wochenschrift. 1891. Nr. 43.
Auch sonst besteht ein wichtiger Unterschied zwischen der Lungentuberculose des Meerschweinchens und der des Menschen, indem die erstere nie zur Erweichung und Einschmelzung tuberculöser Massen und also auch nie zur Aushustung von solchen führt. Wenn in seltenen Fällen eine kleine Lungenhöhle gefunden wird, so ist es nicht eine ulceröse Caverne, sondern eine Bronchiektasie, wie Koch erforscht hat.
Deutsche medicinische Wochenschrift. 1890. Nr. 49.
Selbst Injectionen von 2·0ccm Tuberculin werden von gesunden Thieren vertragen.
Eine Immunisirung durch Tuberculin findet nicht statt.
Versuche, die ich mit dem von Geh. Rath Koch vermittelst 60oigen Alkohols gereinigten Tuberculin an 10 tuberculösen Meerschweinchen anstellte, ergaben gleiche Resultate.
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Hierzu Taf. XV.
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Pfuhl, E. Beitrag zur Behandlung tuberculöser Meerschweinchen mit Tuberculinum Kochii. Zeitschr. f. Hygiene. 11, 241–258 (1892). https://doi.org/10.1007/BF02284299
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