Skip to main content
Log in

Polarisationsoptische Untersuchungen an Sagitta setosa und Sagitta hexaptera

  • Published:
Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

    We’re sorry, something doesn't seem to be working properly.

    Please try refreshing the page. If that doesn't work, please contact support so we can address the problem.

Zusammenfassung

Die folgenden Feststellungen beziehen sich, soweit nicht anders vermerkt, auf die lebende Sagitta setosa.

  1. 1.

    In den dorsalen und ventralen Muskelbändern (auch anderer Chaetognathen: s. W. J. Schmidt 1928; 1930) lassen sich zwischen gekreuzten Nicols doppelbrechende Lipoide nachweisen, in einer Anhäufung, die bei Wirbellosen bisher einzig dasteht: sie füllen einerseits als ausgedehnte Längsstreifen die Spalten zwischen den Bündeln der Muskelblätter und finden sich anderseits als kürzere aber breitere spindelförmige Gebilde mit der Längsachse der Faserung parallel, dicht gedrängt an der Innenfläche der Muskelblätter. Beiderlei Bildungen, die sich also innerhalb des Coelomepithels bzw. der davon gelieferten Muskellage befinden, wirken optisch negativ zum Faserverlauf. Mit der Lösung der Lipoide durch Alkohol oder nach Zugabe von Osmiumsäure verschwinden die geschilderten Doppelbrechungserscheinungen.

  2. 2.

    In den lateralen Muskelbändern (gleiches dürfte für die medianen gelten, obwohl hier eine Prüfung nicht möglich war) treten ebenfalls doppelbrechende Lipoide auf, wohl in Längsspalten der kontraktilen Masse gelegen. Sie verleihen den 2 J-Gliedern der Fasern negative Doppelbrechung, und zwar stärkere als die positive der Q-Glieder. Unter der Wirkung von Alkohol und Osmiumsäure stellt sich das vom fixierten Präparat bekannte optische Verhalten ein, nämlich stärker doppelbrechende positive Q-Glieder und nur sehr schwach positiv doppelbrechende 2 J-Glieder. Mit dem Absterben der lateralen Muskelbänder kommt es zu der am Dauerpräparat zu beobachtenden auffallenden Unregelmäßigkeit im Abstand der Q-Glieder.

  3. 3.

    Die Flossenstrahlen wirken positiv doppelbrechend zur Länge; Phenole beeinflussen ihr optisches Verhalten nicht; auch thermische Verkürzung läßt sich an ihnen nicht auslösen; ihr Material ist daher nicht kollagenartiger Natur. Gelegentlich fanden sich längs den Strahlen geordnet stäbchenartige doppelbrechende Lipoidgebilde von negativem Vorzeichen.

  4. 4.

    Die Sinneshaare auf den Tastorganen sind positiv doppelbrechend zur Länge; dies gilt sowohl für Haarbüschel als auch für Tastborsten.

  5. 5.

    Die Greifhaken zeigen schon im lebendfrischen Zustande die anomalen Polarisationsfarben, die für das fixierte Material bekannt sind und auf Kompensation von Form- und Eigendoppelbrechung hinweisen (W. J. Schmidt, 1941); wie am fixierten Material, so ruft auch am lebendfrischen der durch Zerdrücken hervorgerufene fibrilläre Zerfall der „Bänder“ kräftige positive Doppelbrechung hervor.

  6. 6.

    Die von verschiedenen Forschern hervorgehobene eigentümliche homogene Beschaffenheit des Cytoplasmas der Epidermiszellen beruht, wie das Polarisationsmikroskop bei Sagitta hexaptera zeigt, auf der mächtigen Entwicklung von doppelbrechendem Material, das am Querschnitt des Tieres positiv zur Tangente wirkt und als Wandlung des Cytoplasmas in eine tonofibrillenartige Masse aufzufassen ist. Die eigenartig zackigen Umrisse der Epidermiszellen in Flächenansicht kommen durch den Übertritt von Tonofibrillen. aus einer Zelle in die benachbarten zustande.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  1. W. J. Schmidt: Der submikroskopische Bau der Gewebe, erschlossen aus der Polarisationsoptik. Arch. exper. Zellforsch. 6, 350–366 (1928); Über doppelbrechende Lipoide in den Dotterzellen von Distomum cygnoides Zeder, Zool. Jahrb. (Allg. Zool) 47, 249–258 (1930); Über den feineren Bau der Muskulatur der Körperwand von Sagitta-, Z. Zellforsch. 28, 674–696 (1928); Nachtrag zu meiner Arbeit: Über den feineren Bau der Muskulatur der Körperwand von Sagitta, Z. Zellforsch. 29, 277–279 (1939); Zur Morphologie, Polarisationsoptik und Chemie der Greifhaken von Sagitta hexaptera, Z. Morph. u. Ökol. Tiere, 37, 63–82 (1941).

    Google Scholar 

  2. W. J. Schmidt: Über das polarisations-optische Verhalten des Augenpigmentes von Sagitta setosa, Z. Naturforsch. 5b, 447–448 (1950).

    Google Scholar 

  3. W. J. Schmidt: Der Wandel der optischen Anisotropie bei topochemischen Reaktionen histologischer Strukturen. Ber. Oberhess. Ges. Natur- u. Heilkde. Gießen, neue Folge, Naturwiss. Abt. 23, 56–85 (1948).

    Google Scholar 

  4. Vgl. W. Kühl: Chaetognatha, in Browns Kl. u. Ord. d. Tierreichs, 4. Bd., IV. Abt., 2. Buch, Teil 1. 1938.

  5. O. Hertwig: Die Chaetognathen. Eine Monographie. Jen. Z. Naturwiss. 14, 196–311 (1880).

    Google Scholar 

  6. C. K. Schneider: Histologisches Praktikum der Tiere. Jena 1908.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Schmidt, J.W. Polarisationsoptische Untersuchungen an Sagitta setosa und Sagitta hexaptera. Z. Zellforsch. 35, 476–486 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00334917

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00334917

Navigation