Zusammenfassung
Das Deutsche Zentralregister (DZH) für kindliche Hörstörungen hat seit 1994 Patientendatensätze von 1500 Kindern erfaßt und kann mittlerweile u.a. Aussagen und Ergebnisse zum Diagnosezeitpunkt persistierender kindlicher Hörstörungen in der Bundesrepublik Deutschland vorlegen. Nach wie vor ist das mittlere Alter bei der Diagnose persistierender kindlicher Hörstörungen sehr hoch. Das Diagnosealter korreliert stark mit dem Grad der Hörstörung, d.h. an Taubheit grenzende und hochgradige Hörstörungen werden deutlich früher diagnostiziert als leichte und mittlere. So werden leichte Hörstörungen im Durchschnitt erst mit 6;2 Jahren diagnostiziert, mittlere mit 4;4 Jahren, hochgradige mit 2;5 Jahren und an Taubheit grenzende mit 1;9 Jahren. Dies entspricht den Ergebnissen bereits vorliegender regionaler deutscher Studien [1–2]. Aus anderen europäischen Länderen sind zumindest regional deutlich frühere Diagnosezeitpunkte bekannt [3–5]. Bei 36% der im DZH erfaßten Kinder liegt zwischen dem ersten Verdacht auf Vorliegen einer persistierenden kindlichen Hörstörung und der Sicherstellung der Diagnose ein Jahr und mehr.
Summary
Since 1994, the German Registry for Hearing Loss in Children has registered data of 1500 children and by now can present results concerning the age at diagnosis of permanent hearing loss in children in Germany. The mean age at diagnosis is still very high. There is a strong correlation between age at diagnosis and degree of hearing loss, i.e., severe and profound hearing loss, is diagnosed distinctly earlier than mild and moderate hearing loss. On average, mild hearing loss is diagnosed with 6.2 years, moderate h.l. with 4.4 years, severe hearing loss with 2.5 years and profound hearing loss with 1.9 years. This corresponds with the results of regional German studies. At least regionally, in other European countries the age at diagnosis is known to be distinctly lower. In 36% of the children registered in Germany the delay between first suspicion and diagnosis of permanent hearing loss is 1 year or more.
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Eingegangen am 23. Dezember 1997 Angenommen am 16. April 1998
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Finckh-Krämer, U., Spormann-Lagodzinski, ME., Nubel, K. et al. Wird die Diagnose bei persistierenden kindlichen Hörstörungen immer noch zu spät gestellt?. HNO 46, 598–602 (1998). https://doi.org/10.1007/s001060050279
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001060050279