Untersuchungen an lebenden und lebend-fixierten, isolierten Zellen der menschlichen Lunge

Zusammenfassung

Es werden einfache Methoden genannt, menschliche Alveolarepithelzellen isoliert, lebend oder lebend-fixiert und Alveolarmakrophagen in der amöboiden Ausbreitungsform und in der Bewegung direkt untersuchen zu können. Derart bieten die Zellen vielfach einen anderen Aspekt, als es von Schnittuntersuchengen postmortal fixierten Gewebes her bekannt ist. Während die verschiedenen Altersstufen der Alveolarepithelzellen noch ein recht uniformes Bild bieten, sind die Alveolarmakrophagen mit ihren Übergangsformen durch zahlreiche Varianten ausgezeichnet. Diese betreffen besonders die Zellgröße; Form der Kerne und Kernatypien; Polyploidie durch Mehrkernigkeit; Schwellung und Transformation der Mitochondrien, die Vacuolen, Schwinden der Basophilie des Cytoplasmas sowie Grad und Art ingestierten Fremdmaterials. Mit der Ablösung der Alveolarepithelzellen von der alveolären Basalmembran wird diese funktionell als Alveolarmakrophage einseitig differenziert. Der Funktionswechsel geht einher mit der Ausbildung besonderer Zellorganellen. Die häufig zu beobachtende Polyploidie durch Mehrkernigkeit kann als Ausdruck einer erhöhten Proteinsynthese der Zelle gedeutet werden. Vergleichsweise werden Ergebnisse der elektronenoptischen Ultrastrukturforschung diskutiert. Die Alveolarepithelzellen vermehren sich durch amitotische Teilungen. Dagegen sind die freien Alveolarmakrophagen zu einer Cytodiaresis sinnvollerweise nicht mehr befähigt. Den noch häufigen Kernteilungen folgt keine Zellteilung mehr. Abschließend werden verschiedene Stadien der Nekrobiose beschrieben.