Zusammenfassung
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1.
Die Granula Muchs sind für eine günstige Prognosestellung bei der Lungentuberkulose nicht verwertbar.
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2.
Sie stehen in engem Abhängigkeitsverhältnis zu den säurefesten Tuberkelbazillen: ohne säurefeste Bazillen auch keine Muchschen Formen.
Deshalb sind alle Fälle von Lungentuberkulose, bei denen Muchsche Formen gefunden werden, als offene und in prognostischer Hinsicht als vorsichtiger zu beurteilende Fälle anzusehen.
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3.
Die Granula Muchs können sich aus mehr als 5, bis zu 9 Körnern zusammensetzen, desgleichen können den säurefesten Tuberkelbazillen nach der Gram-Färbung mehr als 7, bis zu 9 Körner eingelagert sein.
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4.
Entstehung der Muchschen Formen scheint sowohl durch Austreten der Körner aus dem Bazillenleib, als auch durch sukzessiven Untergang des säurefesten Leibes möglich zu sein.
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Beck, R.K. Über die Bedeutung der Muchschen Granula für die Prognose der Lungentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 39, 37–44 (1918). https://doi.org/10.1007/BF01869548
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