Ein ungewöhnlicher Kollisionstumor des Großhirns

Zusammenfassung

Bei einem zwei Jahre vor dem Tode wegen, eines frontalen Astrozytoms operierten 38jährigen Mann, der jetzt unter dem klinischen Bild eines Rezidivs innerhalb zwei Wochen ad Exitum gekommen war, wurde im alten Operationsareal eine gut abgegrenzte, kleinzellige, mitosenreiche, undifferenzierte Geschwulst offenbar leptomeningealen Ursprungs gefunden. Im angrenzenden Hirngewebe lag eine Wucherung neoplastischer Astrozyten vor, die dem vor zwei Jahren entfernten Tumor weitgehend entsprachen. Übergangsformen zwischen den zwei Tumorzellformen waren nicht feststellbar. Der Fall wird als Koüisionstumor betrachtet, die Ähnlichkeit zwischen dem kleinzelligen Leptomeningealsarkom und dem sogenannten Medulloblastom kurz erörtert.

Summary

In a man with operated frontal lobe protoplasmic astrocytoma and dying two years later under the clinical picture of recurrence, an undifferentiated microcellular tumour, obviously of leptomeningeal origin, was found within the old operation hole. The surrounding brain tissue showed a distinct proliferation of neoplastic astrocytes which exactly corresponded to the former operated glioma. Transitional forms between the two neoplastic cell types could not be identified. The case is interpreted as a rare collision tumour and the analogies between this parvicellular sarcoma and so-called medulloblastoma are shortly discussed.