Zusammenfassung
Es wird gezeigt, daß der Einfluß des Feuchtgehaltes auf die beiden Brechungsindizesn ∥ undn ⊥ und auf die Doppelbrechung von Zellulosefasern quantitativ richtig beschrieben werden kann nach derselben einfachen Gleichung, die nach einer vorangehenden Arbeit auch für die Abhängigkeit des Brechungsvermögens isotroper Zellulosefasern vom Wassergehalt gültig ist. Da diese Gleichung bloß eine einfache Anwendung der Regel von Gladstone und Dale auf Mischungen zweier Komponenten darstellt, bestätigt dieses Ergebnis die neuere Auffassung, daß das Wasser in den amorphen Faserbereichen homogen aufgenommen wird (und nicht wie nach der klassischen Hypothese von v. Nägelis heterogen).
Bis zu einem Wassergehalt von 20–25 Proz. in regenerierten und von 8–12 Proz. in nativen Fasern macht sich eine Wienersche Formdoppelbrechungskomponente gar nicht bemerkbar; sie tritt erst bei noch höherem Wassergehalt in Erscheinung. Sie bleibt dann jedoch immer noch bedeutend kleiner als der an Hand des klassischen Bildes der „intermizellaren Quellung“ berechnete Wert. Es wird dafür eine Erklärung vorgeschlagen.
Hingewiesen wird auf die weitgehende Übereinstimmung zwischen dem physikalischen Verhalten des Systems Zellulose-Wasser und dem gewisser viel einfacherer binärer Systeme, wie z. B. des Systems Schwefelsäure-Wasser.
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19. Mitteilung aus dem Institut für Zelluloseforschung AKU-Glanzstoff-HKI(Utrecht). I und II. J. makromol. Chem. (im Druck).
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Hermans, P.H., Hermans, J.J. & Vermaas, D. Studien im System Zellulose-Wasser, III. Kolloid-Zeitschrift 109, 86–90 (1944). https://doi.org/10.1007/BF01531694
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