Über die Elektrolytkoagulation von Kupferoxydsol bei Gegenwart von Stärke

Zusammenfassung

Es wurde der zeitliche Verlauf der Elektrolytkoagulation eines Kupferoxydsols mit K₂SO₄ als Koagulator durch titrimetrische Bestimmungen des nach dem Auszentrifugieren der Flocken in der Lösung bleibenden Kupferoxydes verfolgt und der hemmende Einfluß der Stärke auf diese Geschwindigkeit untersucht. Die Ergebnisse stimmten völlig mit denen überein, die früher Freundlich und Greensfelder bei ähnlichen Versuchen an einem Goethitsol erzielt hatten, und zwar in folgenden Punkten:

• 1. Bei praktisch unveränderter Elektrolytkonzentration hemmten kleine Stärkegehalte die Koagulation durch K₂SO₄ nur wenig. Bei etwas größeren Stärkegehalten nahm die Geschwindigkeit stark ab, bei noch größeren werden die weiteren Änderungen wieder gering. Der kritische Punkt der Stärkeabnahme war merklich von der Elektrolytkonzentration abhängig, und zwar wuchs dieser kritische Stärkegehalt mit zunehmender Elektrolytkonzentration.

• 2. Der hemmende Einfluß der Stärke ist praktisch nicht umkehrbar. Es kommt also auf das Verhältnis der Stärkemenge zu der der CuO-Teilchen an. Nachträgliches Verdünnen ist von geringem Einfluß.

• 3. Die verwickelte Abhängigkeit der Ko. G. vom Stärkegehalt gestattet es nicht, zuverlässig die Ko. G. in stärkefreien Solen aus der in stärkehaltigen zu berechnen. Wohl ist ein grobes Abschätzen statthaft und dieses ergibt einen sehr starken Anstieg der Ko. G. in einem Gebiet kleiner Elektrolytkonzentrationen und das Erreichen des Gebietes der raschen Koagulation mit konstanter Koagulationsgeschwindigkeit bei höheren Elektrolytkonzentrationen.