Zusammenfassung
Es wurde die Notwendigkeit einer neuen kolloidchemischen Betrachtungsweise und Methodik der gravimetrisch-analytischen Fragen gezeigt. Der neuen Methodik muß die Theorie der inneren Adsorption zugrunde liegen.
Es müssen zuerst die allgemeinen Gesetze der inneren Adsorption untersucht werden24), nämlich: die Reihenfolge des Einschlusses der verschiedenen Kationen und Anionen bzw. Salze, die Abhängigkeit der Porosität, die Größe der Elementarbausteine und die Natur und der Bau der Aggregationen zwischen den letzteren, der Prozeß des Alterns der Niederschläge und die Bedingungen des Aussaugens der einmal innerlich eingeschlossenen fremden oder eigenen Ionen bzw. Salze, die Möglichkeit und die Abhängigkeit der Peptisierung eines Niederschlages von der Natur seiner Verunreinigung usw.
Alle diese kolloidchemischen Untersuchungen müssen einerseits an den unter konstanten Bedingungen gefällten Systemen, anderseits mit nicht getrockneten und in manchen Fällen mit nicht filtrierten Niederschlägen ausgeführt werden.
Es müssen diejenigen Veränderungen in der Zusammensetzung des Niederschlages verfolgt werden, die bei ihrer Kalzinierung entstehen usw.
Erst nach diesen vorläufigen kolloidchemischen Untersuchungen, durch die wir den Fällungsprozeß dann vollständig beherrschen werden, kann man dahin kommen, die Bedingungen, unter denen die einzelnen Analysen befriedigende und sichere Ergebnisse ergeben, richtig aussuchen und auswählen zu können.
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Deutsch bearbeitet von H. Erbring (Leipzig).
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Balarew, D. Die Kolloidwissenschaft und das gewichtsanalytische Problem. Kolloid-Zeitschrift 64, 91–95 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01422418
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