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Bemerkungen über kolloidchemisch-topochemische Verhältnisse im photographischen Bilde

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Zusammenfassung

Unter Mitverwendung der an thixotropen Baumwollgelbgelen gemachten Feststellung, da\ das Licht an kolloiden Systemen, abgesehen von einer photochemischen Veränderung, eine Veränderung der Massenverteilung herbeiführen kann, wird eine Vereinigung der unter verschiedenen Gesichtspunkten bei Untersuchung der photographischen Platte gewonnenen Ergebnisse gesucht.

Hiernach werden durch die Bestrahlung an den die Bromsilberkörner von au\en berührenden Silberknäueln verschiedene änderungen hervorgebracht:

Es wird erstens die Menge des in den Keimen enthaltenen elementaren Silbers geändert (photochemische Zersetzung von Halogensilber, Wanderung von Silberatomen bis zur Kondensation zu „Knäueln“).

Zweitens wird die Ausscheidungsform und Packung des in den Keimen vorliegenden elementaren Silbers geändert, indem einzelne Bestandteile der Knäuel zufolge der Lichtabsorption ihre Diffusionsfähigkeit zurückerhalten, so da\ eine Umlagerung der Masse ohne Veränderung der Menge an elementarem Silber stattfindet (Photodissolution).

Die Anordnung und Packung des in den einzelnen Keimen vorhandenen Silbers äu\ert sich einerseits bei der Ausscheidung des Entwicklungssilbers als entwickelter Photodichroismus (F.Weigert), während anderseits durch die Wanderung des vorhandenen Silbers auch eine Beeinflussung der Keimgrö\e und damit der Entwicklungsfähigkeit der Keime im Sinne der Koagulationstheorie bewirkt werden kann.

Wenn auch der Weigerteffekt und die Erscheinungen, welche zu der Aufstellung der Koagulationstheorie geführt haben, mit dem Vorliegen einer Photodissolution in bester übereinstimmung sind, scheinen andere Gründe dafür zu sprechen, da\ wenigstens im Falle der chemischen Entwicklung gewisse Vorstellungen der Regressionstheorie zu Recht bestehen, insbesondere in der Form, da\ das aus den Halogensilberkörnern bei lange andauernder Bestrahlung austretende Halogen die für die chemische Entwicklung wichtigen Berührungsstellen zwischen Keim und Halogensilberkorn angreift und so die für die Entwicklung notwendige Kontaktwirkung aufhebt.

Die letztere Betrachtung ist von der Vorstellung der Photodissolution, die im Vordergrunde des Hauptteiles vorliegender Arbeit steht, unabhängig. Sie soll besagen, da\ neben den topochemischen Verhältnissen, die durch die Wanderung, Koagulation und Photodissolution der Ag-Atome gegeben sind, im Prinzip auch die topochemischen Verhältnisse, die auf der Diffusionsfähigkeit des (freien) Halogens beruhen, eine Rolle spielen dürften.

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Kuhn, W., Erdös, G. Bemerkungen über kolloidchemisch-topochemische Verhältnisse im photographischen Bilde. Kolloid-Zeitschrift 70, 261–267 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01442759

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