Zusammenfassung
Bei 30 klinisch gesicherten Hirnverletzten und 30 gesunden Kontrollpersonen, die sich unter anderem auch im Grad der Schreibfertigkeit entsprachen, wurde die Schreibmotorik nach verschiedenen geschätzten und gemessenen graphischen Störkriterien untersucht. Es ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich komplexer Störcharakteristica der Strich- und Bewegungsführung, hinsichtlich des Ungleichmaßes der Bewegungszüge (erfaßt durch die Schwankungen verschiedener Schriftmerkmale) und im Hinblick auf die Anzahl der Schreibkorrekturen. Ferner zeigte sich bei den schreibgeübten Hirnverletzten eine positive Korrelation zwischen dem Grad der Störung der Schreibmotorik und dem Grad der relativen schreibmotorischen Störung nach einer belastenden Versuchstätigkeit. Die Schreibstörungen der Hirnverletzten wurden im wesentlichen als Folge primär motorischer Insuffizienzen und als Auswirkungen eines leichten organischen Psychosyndroms aufgefaßt.
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Grünewald, G., Koester, H. Über Schreibstörungen einer Gruppe von Hirnverletzten ohne Agraphien und manifeste Lähmungserscheinungen. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift f. d. ges. Neurologie 200, 203–214 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00353059
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