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Langzeit-EKG Registrierungen wurden in den vergangenen 35 Jahren unverzichtbar bei Diagnostik und Therapiekontrolle bradykarder und tachykarder Rhythmusstörungen aller Art. Durch die Entwicklung leistungsfähiger Computer mit entsprechender Software verfügen praktisch alle modernen Langzeit-EKG Auswertesysteme über die Möglichkeit der Herzfrequenzanalyse als Indikator des kardialen autonomen Tonus. Patienten mit struktureller Herzerkrankung haben verglichen mit Herzgesunden eine mehr oder weniger veränderte Herzfrequenzvariabilität mit Abnahme der respiratorischen Sinusarrhythmie und Verminderung oder Fehlen der vagusbedingten, nächtlichen Herzfrequenzabnahme. Bei Patienten nach Myokardinfarkt ist inzwischen der Zusammenhang zwischen einer deutlich verminderten Herzfrequenzvariabilität im Langzeit-EKG als Marker für einen reduzierten kardialen Vagustonus und einer signifikant erhöhten Mortalität belegt.
Die vorliegende Übersicht faßt die Bedeutung von Langzeit-EKG Registrierungen für die Innere Medizin zusammen und gibt eine kritische Wertung zu Indikation und Interpretation von Langzeit-EKGs sowie zu therapeutischen Konsequenzen pathologischer Langzeit-EKG Befunde.
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Grimm, W., Köhler, U. Das Langzeit-EKG. Internist 38, 742–746 (1997). https://doi.org/10.1007/s001080050085
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050085